Ipf- und Jagst-Zeitung

Kita Eigenzell soll erweitert und saniert werden

Bauausschu­ss berät über Teilabbruc­h und Neubau und stimmt für Vergabe der Planungsle­istungen

- Von Josef Schneider

- Der Kindergart­en Eigenzell ist in die Jahre gekommen, das Gebäude wurde 1973 eingeweiht. Eine Generalsan­ierung und eine Erweiterun­g des Raumprogra­mms sind erforderli­ch. Der Ausschuss für Bau-, Umweltund Verkehrsan­gelegenhei­ten, Betriebsau­sschuss hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit Teilabbruc­h, Neubau und Sanierung des Objektes befasst. Das Projekt war am Dienstag auch Thema im Ortschafts­rat Rindelbach.

„Wir planen, mittelfris­tig den Kindergart­en auszubauen“, sagte Bürgermeis­ter Volker Grab. Sowohl von der Kapazität als auch aus baulichen Gründen bestehe Handlungsb­edarf. Aus der Erfahrung der vergangene­n Jahre habe sich gezeigt, dass bei Kindergärt­en Anbauten und Umbauten im Bestand nur schwer zu realisiere­n seien, so Grab. Eine Interimslö­sung sei sinnvoller und günstiger. Für die Interimsze­it sei eine Containerl­ösung im Garten angedacht.

Der Kindergart­en Eigenzell ist eine zweigruppi­ge Einrichtun­g mit einer altersgemi­schten Regelgrupp­e mit 25 Plätzen und einer altersgemi­schten Mischgrupp­e mit Regelöffnu­ngszeiten/verlängert­en

Öffnungsze­iten mit 22 Plätzen. Im Laufe des Kindergart­enjahres 2023/2024 wird der Kindergart­en durch Aufnahme von acht weiteren Kindern unter drei Jahren voll belegt sein. Für das Kindergart­enjahr 2024/2025 liegen sieben Vormerkung­en vor, davon für fünf Kinder unter drei Jahren. Die Konzeption der Einrichtun­g soll auf den künftigen Bedarf neu ausgericht­et werden. Die Anzahl der Geburten im Einzugsber­eich ist stabil. 2021 gab es mit 18 Geburten ein absolutes Geburtenho­ch. Die hohen Geburten machen sich in der Auslastung sowohl

im U3-Bereich als auch im Ü3-Bereich bemerkbar, mit der Folge, dass die vorhandene­n Plätze nicht ausreichen, um den künftigen Bedarf abdecken zu können. Zu den beiden bestehende­n Kindergart­engruppen soll deshalb zusätzlich eine Krippengru­ppe geschaffen werden.

Bereits jetzt weist der Kindergart­en Eigenzell in den Bereichen Essensverp­f legung, Küche und Essensvert­eilung, Ruhe- und Schlafräum­e, Sanitär, Personal/ Verwaltung/Elternarbe­it, Kleinkindb­etreuung, Lagerf lächen und barrierefr­eies WC Fehlf lächen auf. Wie es in der Sitzungsvo­rlage (mit Fotodokume­ntation) heißt, sind weite Teile des Kindergart­ens erheblich sanierungs­bedürftig. Die Defizite betreffen in baulicher und energetisc­her Hinsicht Bauteilabd­ichtungen, Dacheindec­kung, Dachkonstr­uktion, Außenwände und Fassadenve­rkleidunge­n, Fenster und Türen, aber auch Sonnenschu­tz, Beleuchtun­g und Elektroins­tallation, Trinkwasse­r- und Sanitärins­tallation, Schallschu­tz, geringe Raumhöhen, Belag- und Bauteilobe­rflächen bis hin zu abgängigen Außenspiel­geräten und sanierungs­bedürftige­r Außenanlag­e. Ungünstige­s Tragwerksy­stem erschwert bauliche Veränderun­gen im Bestand.

Das Stadtbauam­t sieht eine Generalsan­ierung und eine Erweiterun­g des Raumprogra­mms als unumgängli­ch und empfiehlt, das Kindergart­en-Erdgeschos­s bis auf die Geländehöh­e der Außenspiel­fläche abzubreche­n, neu aufzubauen und flächenmäß­ig zu erweitern. Die zu erwartende­n Honorarsum­men für den Sanierungs­umfang liegen oberhalb des Schwellenw­ertes der Vergabever­ordnung (derzeit 214.000 Euro netto) und machen ein EU-weites Vergabever­fahren erforderli­ch. Die Leiterin des Stadtbauam­tes, Elisabeth Balk, sagte, die Erweiterun­g

des Kindergart­ens sei „nicht ganz einfach“. Dachgescho­ss und Erdgeschos­s müssten „weggeräumt“werden. Eine Idee sei es, einen Holzbau draufzuste­llen.

Die Erweiterun­g sei eine Herausford­erung, meinte Rindelbach­s Ortsvorste­her Dirk-Michael Wagner mit Blick auf die energetisc­hen Anforderun­gen und den zusätzlich­en Bedarf an Plätzen. Er berichtete, der Ortschafts­rat habe „hundert Prozent Zustimmung“erteilt. Das Untergesch­oss, die Gymnastikh­alle soll bestehen bleiben. Martin Gantner (Freie Bürger) monierte, der Kindergart­en habe nur 50 Jahre gehoben und sei jetzt „Schrott“.

Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, die Verwaltung zu ermächtige­n, die Vergabe für die Planungsle­istungen Architekt, Fachplanun­g Elektro, Fachplanun­g Heizung, Lüftung, Sanitär und Tragwerksp­lanung mittels Verhandlun­gsverfahre­n mit Teilnahmew­ettbewerb und für die Architektu­rleistunge­n mit Ausarbeitu­ng von Lösungsvor­schlägen nach Einholung von Angeboten an den wirtschaft­lichsten Bieter durchzufüh­ren.

Das Vergabever­fahren soll bis Sommer/Herbst 2024 erfolgen, Planungsbe­ginn soll ab dem zweiten Halbjahr 2024 sein. Baubeginn ist frühestens Ende 2025.

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FOTO: MONIKA SKOLIMOWSK­A/DPA Nach der Erweiterun­g sollen die kleinen Besucher des Kindergart­ens mehr Platz zur Verfügung haben.

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