Kita Eigenzell soll erweitert und saniert werden
Bauausschuss berät über Teilabbruch und Neubau und stimmt für Vergabe der Planungsleistungen
- Der Kindergarten Eigenzell ist in die Jahre gekommen, das Gebäude wurde 1973 eingeweiht. Eine Generalsanierung und eine Erweiterung des Raumprogramms sind erforderlich. Der Ausschuss für Bau-, Umweltund Verkehrsangelegenheiten, Betriebsausschuss hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit Teilabbruch, Neubau und Sanierung des Objektes befasst. Das Projekt war am Dienstag auch Thema im Ortschaftsrat Rindelbach.
„Wir planen, mittelfristig den Kindergarten auszubauen“, sagte Bürgermeister Volker Grab. Sowohl von der Kapazität als auch aus baulichen Gründen bestehe Handlungsbedarf. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre habe sich gezeigt, dass bei Kindergärten Anbauten und Umbauten im Bestand nur schwer zu realisieren seien, so Grab. Eine Interimslösung sei sinnvoller und günstiger. Für die Interimszeit sei eine Containerlösung im Garten angedacht.
Der Kindergarten Eigenzell ist eine zweigruppige Einrichtung mit einer altersgemischten Regelgruppe mit 25 Plätzen und einer altersgemischten Mischgruppe mit Regelöffnungszeiten/verlängerten
Öffnungszeiten mit 22 Plätzen. Im Laufe des Kindergartenjahres 2023/2024 wird der Kindergarten durch Aufnahme von acht weiteren Kindern unter drei Jahren voll belegt sein. Für das Kindergartenjahr 2024/2025 liegen sieben Vormerkungen vor, davon für fünf Kinder unter drei Jahren. Die Konzeption der Einrichtung soll auf den künftigen Bedarf neu ausgerichtet werden. Die Anzahl der Geburten im Einzugsbereich ist stabil. 2021 gab es mit 18 Geburten ein absolutes Geburtenhoch. Die hohen Geburten machen sich in der Auslastung sowohl
im U3-Bereich als auch im Ü3-Bereich bemerkbar, mit der Folge, dass die vorhandenen Plätze nicht ausreichen, um den künftigen Bedarf abdecken zu können. Zu den beiden bestehenden Kindergartengruppen soll deshalb zusätzlich eine Krippengruppe geschaffen werden.
Bereits jetzt weist der Kindergarten Eigenzell in den Bereichen Essensverpf legung, Küche und Essensverteilung, Ruhe- und Schlafräume, Sanitär, Personal/ Verwaltung/Elternarbeit, Kleinkindbetreuung, Lagerf lächen und barrierefreies WC Fehlf lächen auf. Wie es in der Sitzungsvorlage (mit Fotodokumentation) heißt, sind weite Teile des Kindergartens erheblich sanierungsbedürftig. Die Defizite betreffen in baulicher und energetischer Hinsicht Bauteilabdichtungen, Dacheindeckung, Dachkonstruktion, Außenwände und Fassadenverkleidungen, Fenster und Türen, aber auch Sonnenschutz, Beleuchtung und Elektroinstallation, Trinkwasser- und Sanitärinstallation, Schallschutz, geringe Raumhöhen, Belag- und Bauteiloberflächen bis hin zu abgängigen Außenspielgeräten und sanierungsbedürftiger Außenanlage. Ungünstiges Tragwerksystem erschwert bauliche Veränderungen im Bestand.
Das Stadtbauamt sieht eine Generalsanierung und eine Erweiterung des Raumprogramms als unumgänglich und empfiehlt, das Kindergarten-Erdgeschoss bis auf die Geländehöhe der Außenspielfläche abzubrechen, neu aufzubauen und flächenmäßig zu erweitern. Die zu erwartenden Honorarsummen für den Sanierungsumfang liegen oberhalb des Schwellenwertes der Vergabeverordnung (derzeit 214.000 Euro netto) und machen ein EU-weites Vergabeverfahren erforderlich. Die Leiterin des Stadtbauamtes, Elisabeth Balk, sagte, die Erweiterung
des Kindergartens sei „nicht ganz einfach“. Dachgeschoss und Erdgeschoss müssten „weggeräumt“werden. Eine Idee sei es, einen Holzbau draufzustellen.
Die Erweiterung sei eine Herausforderung, meinte Rindelbachs Ortsvorsteher Dirk-Michael Wagner mit Blick auf die energetischen Anforderungen und den zusätzlichen Bedarf an Plätzen. Er berichtete, der Ortschaftsrat habe „hundert Prozent Zustimmung“erteilt. Das Untergeschoss, die Gymnastikhalle soll bestehen bleiben. Martin Gantner (Freie Bürger) monierte, der Kindergarten habe nur 50 Jahre gehoben und sei jetzt „Schrott“.
Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, die Verwaltung zu ermächtigen, die Vergabe für die Planungsleistungen Architekt, Fachplanung Elektro, Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär und Tragwerksplanung mittels Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb und für die Architekturleistungen mit Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen nach Einholung von Angeboten an den wirtschaftlichsten Bieter durchzuführen.
Das Vergabeverfahren soll bis Sommer/Herbst 2024 erfolgen, Planungsbeginn soll ab dem zweiten Halbjahr 2024 sein. Baubeginn ist frühestens Ende 2025.