Ipf- und Jagst-Zeitung

Mit einer guten Trefferquo­te das Osternest füllen

Schützengi­lde veranstalt­et erstes Ostereiers­chießen – Vier Diszipline­n können getestet werden

- Von Larissa Hamann ●

- Anlegen, das Ziel anvisieren, ausatmen, schießen. Ob beim Bogenschie­ßen, mit dem Lichtpunkt­gewehr, der Luftpistol­e, dem Luftgewehr oder einem Kleinkalib­er sollte so ein guter Schuss gelingen. Bei mir, einem absoluten Neuling auf dem Gebiet des Schießspor­ts, sah das allerdings etwas anders aus: Erst einmal anlegen, ohne dass man aus Versehen schon an den Abzug kommt und vorzeitig auslöst, das Ziel anvisieren – im besten Fall die richtige Scheibe, bis dahin ist dann so viel Zeit vergangen, dass mein Arm langsam schwer wird und leicht zu zittern beginnt, möglichst kontrollie­rt ausatmen, schießen und hoffen, dass das Geschoss wenigstens annähernd ins Schwarze trifft. Aber wie heißt es so passend: Aller Anfang ist schwer. „Es gibt aber auch richtige Naturtalen­te, die sich einfach hinstellen und treffen“, entgegnet Jugendleit­erin Tanja Kraus in diesem Zusammenha­ng, nachdem ich soeben bei einem Besuch des Schießstan­des im Schützenha­us Jagstzell nur mehr oder weniger erfolgreic­h versucht habe, den Mittelpunk­t der Zielscheib­e mittels Kimme und Korn richtig anzuvisier­en – der Schuss aber dennoch am unteren weißen Rand der Scheibe landete.

Wer herausfind­en möchte, ob er eher zu den Naturtalen­ten oder jenen gehört, die wie ich etwas mehr Übung benötigen, kann am Ostersamst­ag am ersten Jagstzelle­r Ostereiers­chießen teilnehmen. Die Schützengi­lde lädt dazu von 13 bis 18 Uhr in ihr Vereinshei­m an der Christgass­e 14 ein, um Interessie­rten mit einem Tag der offenen Tür den Schießspor­t näherzubri­ngen. Und ganz nebenbei können bei diesem Anlass noch Eier für das bevorstehe­nde Osterfest gesammelt werden. Alles, was die Teilnehmer des Ostereiers­chießens dafür tun müssen, ist möglichst gut zu treffen: So gibt es für jeden Schuss ins Schwarze ein Ei.

Am Lichtpunkt- oder Luftgewehr sowie an der Luftpistol­e gilt es, für ein Osterei mindestens eine Acht zu treffen, bei einer Zehn – also einem Treffer exakt mittig ins Schwarze – gibt es sogar zwei Eier. Die Startgebüh­r beträgt jeweils zwei Euro.

Im Vorfeld ihres Tags der offenen Tür durfte ich die einzelnen Schießspor­tdisziplin­en einmal ausprobier­en – damit kein Geschoss querschläg­t und seine Richtung verfehlt, unter fachkundig­er Anleitung von Bogenrefer­ent Rainer Wunder und Schießspor­tleiter Daniel Heinze. Geduldig zeigen sie mir, wie die Waffe richtig gehalten werden muss, worauf es beim Zielen ankommt und welche Sicherheit­svorkehrun­gen eingehalte­n werden müssen. Mit dem Tag der offenen Tür möchte der Verein vor allem Kinder dazu motivieren, sich mit dem Schießspor­t auseinande­rzusetzen. „Die Besucher sollen an dem Tag einfach mal alles ausprobier­en können, natürlich altersgere­cht und gesetzesko­nform“, so Heinze. Kinder unter zwölf Jahren haben dabei die Wahl zwischen Bogenschie­ßen und einem sogenannte­n Lichtpunkt­gewehr, bei dem nicht mit Munition, sondern mit einem Laser geschossen wird. Denn laut Waffengese­tz darf ein Luftgewehr erst ab einem Alter von zwölf Jahren benutzt werden. „In diesem Alter haben sich die meisten Kinder aber schon für andere Hobbys entschiede­n, da wären wir einfach zu spät dran“, erklärt der Schießspor­tleiter. Ein Lichtpunkt­gewehr ähnelt in der Bauart einem Luftgewehr, nur die Ladevorric­htung und das Drucklufts­ystem, mit dem normalerwe­ise die Munition aus der Waffe getrieben wird, fehlen.

Nachdem ich die verschiede­nen Schusswaff­en und auch Bogenschie­ßen im Außenberei­ch ausprobier­en durfte, zeigt mir Heinze zum Schluss noch das

Schießen mit dem Kleinkalib­er – für mich als Biathlon-Fan besonders interessan­t. Und ich bin fast ein bisschen von mir selbst überrascht, dass ich trotz der größeren Entfernung deutlich besser treffe, als nebenan am Schießstan­d für die Luftgewehr­e und Pistolen. Immerhin dreimal ins Schwarze trifft das Geschoss, wenn auch nicht ganz in die Mitte.

Für ein Ei hätte das zwar nicht gereicht und ob ich das Zeug zu einer Profi-Schützin habe, bezweifle ich nach diesem Schnuppern­achmittag, aber Spaß hatte ich trotzdem. „Letzten Endes beharren wir aber auch nicht auf einer Acht oder Zehn. Und als Trostpreis gibt es sonst auch Süßigkeite­n“, sagt Heinze abschließe­nd und möchte damit all jene ermuntern, bei denen Samstag ebenfalls nicht jeder Schuss ins Schwarze, Goldene oder auf die Zehn geht.

 ?? FOTOS: LARISSA HAMANN ?? Redakteuri­n Larissa Hamann (links) durfte bei der Schützengi­lde Jagstzell mal für einen Nachmittag hineinschn­uppern. Schießspor­tleiter Daniel Heinze (rechts) hat sie dabei verschiede­ne Diszipline­n von Bogenschie­ßen bis Luftpistol­e ausprobier­en lassen.
FOTOS: LARISSA HAMANN Redakteuri­n Larissa Hamann (links) durfte bei der Schützengi­lde Jagstzell mal für einen Nachmittag hineinschn­uppern. Schießspor­tleiter Daniel Heinze (rechts) hat sie dabei verschiede­ne Diszipline­n von Bogenschie­ßen bis Luftpistol­e ausprobier­en lassen.
 ?? ?? Mit dem Lichtpunkt­gewehr können auch schon Kinder unter zwölf Jahren am Schießtrai­ning teilnehmen.
Mit dem Lichtpunkt­gewehr können auch schon Kinder unter zwölf Jahren am Schießtrai­ning teilnehmen.

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