Ipf- und Jagst-Zeitung

Jakob Brenner ist Gastdirige­nt bei der JPO

Junge Philarmoni­e Ostwürttem­berg probt auf der Kapfenburg

- Von Anja Lutz

- Wenn sich zahlreiche talentiert­e, hochmotivi­erte Musikerinn­en und Musiker in den Ferien auf Schloß Kapfenburg ein hochkaräti­ges Konzertpro­gramm erarbeiten, ist wieder JPO-Zeit (Junge Philharmon­ie Ostwürttem­berg).

Eine Woche hat das Orchester Zeit zusammenzu­wachsen und sich auf die Konzerte vorzuberei­ten.

Das diesjährig­e Frühjahrsp­rojekt leitet mit Jakob Brenner ein Gastdirige­nt. Akademiedi­rektor Moritz von Woellwarth freut sich, dass es gelungen ist, Brenner für das erste Gastdiriga­t nach Corona zu engagieren. Dies sei für die Musiker auch eine tolle Möglichkei­t, um einmal mit jemand anderem zu arbeiten, sagt Brenner.

Der Dirigent arbeitet derzeit am Opernnhaus in Chemnitz als erster Kapellmeis­ter. 1985 in Regensburg geboren, hat er nach seinem Studium in München die klassische Kapellmeis­terlaufbah­n eingeschla­gen. Dirigate führten ihn beispielsw­eise ans Nationalth­eater Mannheim, das Theater Regensburg und zu den Berliner Philharmon­ikern.

Seine Tätigkeit auf der Kapfenburg ist eine besondere Herausford­erung für Brenner, arbeitet er doch sonst mit erfahrenen Profimusik­ern. „Es ist beglückend, mit diesen vielen hochmotivi­erten Menschen arbeiten zu dürfen“, sagt der Dirigent. Grenzen gebe es keine, alle wüchsen über sich hinaus. Das Feuer, das oft im Profiorche­ster ein wenig verloren gehe, sei bei den jungen Musikern noch voll da. „Das Leuchten in den Augen ist etwas ganz Tolles. Es ist total inspiriere­nd, mit dem Orchester zu arbeiten. Man nimmt ganz viel Motivation und gute Laune mit“, sagt Brenner.

Anfänglich seien die jungen Musikerinn­en und Musiker schon ein wenig nervös gewesen, als die Proben mit einem neuen Dirigenten starteten, sagt Charlie Thomas vom Orchesterv­orstand.

Denn Chefdirige­nt Uwe Renz kenne man, mit Brenner liefen die Proben anders ab. „Man kann sich Tschaikows­ki auch über Body Percussion nähern. Da sind wir sehr flexibel und offen“, erläutert Brenner seine Arbeit.

Insgesamt spielen rund 70 Musikerinn­en und Musiker in der JPO. Mit dabei sind auch Mitglieder der Cappella Aquileia der Opernfestp­iele Heidenheim, die das Orchester mit acht Dozentinne­n und Dozenten unterstütz­en. Die Streicher werden bei Proben und Konzerten mitspielen und sich im Orchester integriere­n.

Und was erwartet die Zuhörer beim diesjährig­en Frühjahrsp­rojekt? „Klasse Stücke, ein romantisch­es mitreißend­es Programm von Weber über Schuhmann bis zu Tschaikows­ki. Es hält einen über die ganze Dauer des Konzerts gefesselt; Gänsehaut ist mit dabei“, verrät Jakob Brenner.

Die größte Herausford­erung sei dabei eindeutig Tschaikows­kis Sinfonie Nr.5 e-Moll, sind sich sowohl Charlie Thomas und Sophie Terschansk­i aus dem Orchesterv­orstand als auch Dirigent Jakob Brenner einig. Man brauche ein gutes Durchhalte­vermögen, denn man spiele am Stück durch.

Als Solistin wird die junge Pianistin Cornelia Felber aus Schwäbisch Gmünd zu hören sein. Sie studiert an der Hochschule für Musik und Darstellen­de Kunst in Mannheim im Master Klavier und hat bereits zahlreiche Wettbewerb­e gewonnen. Sie spielte in Orchestern wie dem Westböhmis­chen Sinfonieor­chester und war Stipendiat­in der Erika-KünzelStif­tung und des Fördervere­ins der Städtische­n Musikschul­e Schwäbisch Gmünd.

Ebenfalls ein Solo spielen wird die Hornistin Johanna Ebert. Hier

sei es den Verantwort­lichen wichtig gewesen, niemand extern zu engagieren, sondern eine Musikerin „aus dem Orchester

heraus“das Solo spielen zu lassen, wie von Woellwarth sagt. Dies zeige die Grundhaltu­ng im Projekt.

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FOTO: ANJA LUTZ Eine Woche lang proben die jungen Musikerinn­en und Musiker der Jungen Philharmon­ie Ostwürttem­berg für das Frühjahrsp­rojekt auf der Kapfenburg.

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