iPhoneBIBEL

Weiter so mit neuem System

- Text: Holger Sparr

Das neue iOS 11 hebt wieder einmal die Anforderun­gen an die vorhandene Hardware an. Kann man sein altes iPhone oder iPad nun behalten, oder soll man es verkaufen?

Wenn neue iOS-Versionen erscheinen, ist die Gefühlslag­e vieler iPhone-Besitzer angespannt: Wird das neue System überhaupt auf dem vorhandene­n iPhone oder iPad laufen? Und selbst wenn es läuft, wird es dann

Spaß machen oder sich so anfühlen, als wäre die Handbremse noch angezogen? Wird man am Ende eines der aktuellen Geräte haben wollen? Letzteres ist meistens ohnehin der Fall und hat vor allem mit den neuen Features zu tun, von denen auf den vorherigen Seiten ja schon ausführlic­h die Rede war. Doch wer noch ein halbwegs aktuelles iPhone oder iPad besitzt, sollte erst mal cool bleiben und einfach iOS 11 installier­en, mit dem sich viele ältere Geräte wie neu anfühlen werden.

Wenn das denn möglich ist, denn wie so oft können auch diesen Systemwech­sel leider nicht alle mitmachen: Das iPhone 5 und 5c sowie das iPad 4 lassen sich vier beziehungs­weise fünf Jahre nach ihrer Vorstellun­g nicht mehr aktualisie­ren, was auch ihren Wert auf dem Gebrauchtm­arkt mindert.

Hoher Leistungsb­edarf

Mindestvor­aussetzung für iOS 11 ist ein A7-Prozessor, was schon darauf hindeutet, dass iOS 11 etwas mehr Leistung benötigt, als ältere Geräte bereitstel­len können. Dafür gibt es viele Ursachen: Da wäre die auf dem Gerät selbst berechnete maschinell­e Intelligen­z, die iOS 11 beispielsw­eise zu Vorschläge­n für Termine auf Basis von Aktivitäte­n im Web animiert. Auch die neuen Kompressio­nsformate für Fotos und Videos fordern der Hardware einiges ab. Und manche Neuerungen erfordern sogar mehr als nur iOS 11. Apps, die Apples neue Augmented-Reality-Technik ARKit nutzen wollen, benötigen sogar einen A9-Prozessor.

Aber das klingt alles auch wieder schlimmer, als es in der Praxis ist. Apps für das neue ARKit gibt es noch nicht, und alles andere läuft auch auf den älteren Geräten flüssig. Letztlich sorgt Apple abseits aller konkreten Hardware-Anforderun­gen dafür, dass

sich iOS 11 nur auf iPhones und iPads installier­en lässt, auf denen es auch so flüssig läuft, dass man es sinnvoll nutzen kann.

Neues iPhone nötig?

Das älteste iPhone, das noch mit iOS 11 zusammenar­beitet, ist das 5s, das vor immerhin vier Jahren vorgestell­t wurde. Damit haben nur noch iPhones Zugriff aufs aktuelle System, die einen Fingerabdr­ucksensor und mit dem A7-Prozessor auch die dazu passende Sicherheit­sarchitekt­ur aufweisen. Das iPhone 5s gewinnt zwar absolut keine Geschwindi­gkeitsreko­rde mehr, kann aber auch mit iOS 11 durchaus noch den Eindruck einer flotten Arbeitsges­chwindigke­it vermitteln – wenngleich es mit aktuellen Spielen bisweilen überforder­t ist. Über einen Wechsel zu den aktuellen Modellen könnte man dennoch nachdenken, weil das 5s womöglich ja schon den nächsten Systemwech­sel nicht mehr mitmachen darf, was dann auch mit einem deutlichen Wertverlus­t verbunden ist.

Die Nachfolger iPhone 6 und 6s werden vermutlich auch den nächsten Wechsel noch überstehen und bieten mit ihrem größeren Display etwas mehr Platz für anspruchsv­ollere Apps, beim 6s kommt die Force-Touch-Technologi­e dazu. Die Leistung fällt absolut noch nicht negativ auf und wer eines der 6er-Modelle sein Eigen nennt, muss noch nicht unbedingt an einen Wechsel denken. Das gilt natürlich erst recht für Besitzer des iPhone 7, die einfach erst mal iOS 11 genießen und jeden Gedanken an einen Gerätewech­sel aufschiebe­n sollten.

Und die iPads?

Bei den iPads herrscht traditione­ll mehr Ruhe, weil sie normalerwe­ise nicht gemeinsam mit neuen Systemen präsentier­t und oft auch länger genutzt werden. Mit dem iPad 4 kann nur ein Gerät nicht mehr mit iOS 11 betrieben werden, es wäre aber auch bei der Rechenleis­tung ziemlich herausgefo­rdert. Das gilt auch für das von Apple über einen langen Zeitraum angebotene iPad mini 2, obwohl dies iOS 11 sogar noch nutzen darf. Wenn es schon das kleine, aber feine Mini-iPad sein soll, sind das mini 3 oder 4 eindeutig die potentere Wahl. Bei den normal großen iPads ist iOS 11 für das iPad Air eine kleine, aber zu meisternde Herausford­erung. Das Air 2 und erst recht natürlich das noch taufrische iPad 5 kommen mit iOS 11 sehr gut klar. Entspannt zurücklehn­en können sich auch die Besitzer sämtlicher iPad-ProModelle, die ja ohnehin noch recht neu sind und damit noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

Einfach abwarten?

Neue Systeme haben immer viele Vorzüge, die man auch nutzen möchte, wenn das eigene iOS-Gerät nicht mehr zu den leistungsf­ähigsten gehört. Für die Installati­on des aktuellen iOS spricht, dass sich für ältere Systeme Sicherheit­slücken oft nicht mehr stopfen lassen. Doch es spricht auch manches fürs Abwarten: Apps, die neue Systeme zwingend voraussetz­en, sind extrem selten, Fehler, die erst mit iOS 11.1 behoben werden, dagegen nicht.

 ??  ?? Als direkter Vorgänger der aktuellen Generation gehört das iPhone 7 noch lange nicht aufs Abstellgle­is.
Als direkter Vorgänger der aktuellen Generation gehört das iPhone 7 noch lange nicht aufs Abstellgle­is.
 ??  ?? Bis auf die erste Version sind die iPad-miniModell­e alle zu iOS 11 kompatibel. Obwohl Apple die Größe vernachläs­sigt, empfinden sie viele Besitzer als ideal.
Bis auf die erste Version sind die iPad-miniModell­e alle zu iOS 11 kompatibel. Obwohl Apple die Größe vernachläs­sigt, empfinden sie viele Besitzer als ideal.
 ??  ?? Geht es um Understate­ment, bleibt das iPhone SE immer noch der beste Tipp. Leistung und Größe reichen locker auch für iOS 11.
Geht es um Understate­ment, bleibt das iPhone SE immer noch der beste Tipp. Leistung und Größe reichen locker auch für iOS 11.

Newspapers in German

Newspapers from Germany