Sicher im Social Web
Social-Media-Netzwerke machen Spaß, öffnen aber auch Tür und Tor für Missbrauch von Daten und privaten Bildern. Wir zeigen, wie Sie sich gegen böse Überraschungen schützen und nicht mehr von sich preisgeben, als Sie tatsächlich wollen.
Erst denken, dann posten
Grundsätzlich ist der beste Sicherheitstipp für Social Media, sich etwas Zeit beim Veröffentlichen von Inhalten zu nehmen. Und vorher nachzudenken, ob Sie es eventuell bereuen könnten. Status-Updates, Fotos und Ortsdaten können mehr über Sie verraten, als Sie eigentlich vorhatten. Sie können schnell mit unüberlegt veröffentlichten Inhalten in Erklärungsnöte kommen – wie ein Politiker oder Promi, der einen Skandal hat. Oder den Einbrechern zu Hause mit Ihren öffentlichen Ortsdaten auf Instagram oder Twitter verraten, dass Sie noch ein paar Tage im Ausland verweilen und die Bahn frei ist für einen unerwünschten „Hausbesuch“.
Sie können zwar jeden Beitrag auch wieder löschen, doch es kann ganz leicht passieren, dass jemand das eben veröffentlichte Partybild samt Text schon kopiert oder mit einem Screenshot festgehalten hat. Wo das dann landet, ist ungewiss. Der beste Schutz vor allem Übel ist, erst gar nichts zu posten, was Sie später bereuen könnten – wie zum Beispiel Partyfotos im angetrunkenen Zustand. Oder Fotos von Ihren Kindern. Die wirken vielleicht heute süß, könnten aber in ein paar Jahren immer noch im Internet kursieren und Ihrem Nachwuchs dann peinlich sein. Über Fotos, die Freunde von Ihnen veröffentlichen, werden Sie bei Facebook zur „Chroniküberprüfung“benachrichtigt. Wenn Sie unangenehm sind, am besten nicht in die Chronik übernehmen.
Sicheres Passwort wählen
Nutzername und Passwort von Facebook sind inzwischen der Schlüssel zu vielen Websites, wo Sie sich anmelden können. Daher sollte das Passwort nicht leicht zu knacken sein. Besonders auch, falls Sie Facebook-Seiten für Firmen oder privat betreuen. Und Sie sollten vermeiden, in mehreren Netzwerken immer die gleiche Kombination aus Log-in und Passwort zu nutzen. Wird eines geknackt, liegt der Zugang zu allen anderen offen. Passwörter werden durch Klein- und Großschreibung sicherer – plus Sonderzeichen. Am sichersten sind zufällige Zeichenketten anstelle von Wörtern. Helfen kann Schlüsselbund in macOS, auch beim Ausdenken von sicheren Passwörtern. Die zufälligen Buchstabenkombinationen, die zwölf Stellen aus Groß- und Kleinschreibung aufweisen und durch Trennstriche gruppiert sind, kann kein Hacker knacken. Sie können Sie in den iCloud-Schlüsselbund übertragen und so automatisch auf allen Macs und iOSGeräten verfügbar machen.
Apps und Websites nicht alles erlauben
Apps und Websites, die eine Verbindung mit Facebook oder eine Anmeldung mit Ihrem Facebook-Konto anbieten, wollen es Ihnen nicht immer nur bequem machen, sondern oft auch Daten gewinnen. Ob eine Spiele-App unbedingt Ihre Freundesliste braucht, ist mindestens fragwürdig. Sie sollten auch vorsichtig sein, wenn Apps nach der Erlaubnis fragen, in Ihrem Namen Inhalte zu veröffentlichen. Im Zweifel einfach verzichten.