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Größer! Besser! 8 Plus?

- Text: Stefan von Gagern

Seit dem iPhone 6 gibt es das iPhone in zwei Größen. Die Klärung, welches Modell das passende ist, ist nicht immer einfach. Wir zeigen die Unterschie­de im Detail und helfen so bei der Kaufentsch­eidung.

Gegen den Formfaktor von Phablets, Smartphone­s mit großen Displays, hat sich Apple lange gesträubt. Beim iPhone 6 zog Apple nicht einfach nach, sondern brachte erstmals das iPhone in zwei Größen heraus: Seitdem dürfen sich die iPhone-Käufer zwischen zwei Displaygrö­ßen entscheide­n. War es beim ersten iPhone, das es in zwei Größen gab, noch nur rund ein Drittel der Käufer, die sich an das große Modell wagten, gibt es dank des prominente­n Features der Dual-Kamera seit dem iPhone 7 Plus immer mehr User, die zum größeren Modell greifen. Dennoch: Die Entscheidu­ng ist für viele nach wie vor nicht leicht. Wir möchten mit den wichtigste­n Fakten dabei helfen.

Größe und Bedienung

Wer von einem älteren Modell wie dem iPhone 4, 5, 5s beziehungs­weise dem iPhone SE auf das 8 oder 8 Plus wechselt, wird beide iPhones recht groß finden. Die Displays fordern etwas Daumenakro­batik im Vergleich zum 5s, wo man bequem an den oberen Rand des Bildschirm­s kam. Dafür gibt es mittler- weile den Einhandmod­us in iOS. Beim Plus-Modell braucht man noch mehr Fingerreic­hweite, was Leuten mit kleinen Händen Probleme machen kann. Belohnt wird die Mühe aber mit großzügige­n Bildschirm­en, auf denen Fotos, Videos, Apps und vieles mehr einfach brillanter und besser aussehen und mehr Spaß machen. Das gilt insbesonde­re für das 5,5-Zoll-Display des 8 Plus.

Bei Videos, Fotos und auch vor allem beim Spielen bringt das kleine Extra an Platz deutlich mehr Wirkung. Gerade Spiele wirken auf dem 8 Plus schon fast so groß wie auf dem iPad Mini, aber bieten auf dem noch deutlich besseren Display außerdem kräftige, leuchtende Farben. Dazu kommt der starke Stereosoun­d der iPhone-8-Lautsprech­er, die das kleine iPad alt klingen lassen.

Auf dem iPhone 8 Plus bekommt man mit

1920 x 1080 Pixel nicht nur mehr Auflösung, es hat zudem eine höhere Pixeldicht­e mit 401 ppi. Dadurch wirkt es im direkten Vergleich noch etwas schärfer und klarer als das kleinere Modell – wobei das auf keinen Fall bedeutet, das iPhone 8 hätte ein schwaches Display. Beim Plus wirkt nur alles einfach noch etwas großzügige­r und knackiger.

Hinzu kommt, dass im Landscape-Modus einige Apps auf dem 8 Plus eine zusätzlich­e Navigation­sleiste zeigen. In Mail zum Beispiel kann diese sehr praktisch sein (eine Übersicht der Apps folgt am Ende des Artikels). Auch der Home-Bildschirm wech-

selt ins Querformat. Apps wie iMovie oder GarageBand, bei denen der Platz auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm eh knapp ist, wirken auf dem Plus geräumiger. Auch wenn hier die Bedienung gleich ist, fällt der gefühlte Unterschie­d groß aus.

Mehr Gewicht, mehr Leistung

Der größere Bildschirm bringt auch einen Nachteil mit sich: Das 8 Plus wiegt rund 50 Gramm mehr. Und auch die größeren Abmessunge­n (zwei Millimeter dicker, 20 Millimeter höher, 10 Millimeter breiter) machen sich im Alltag bemerkbar. Das Plus ist nicht gerade ideal für die Hosentasch­e. Bei großen Menschen mag es noch so gerade in die seitliche Hosentasch­e passen, doch auch dann kann es in manchen Situatione­n – mit enger Jeans ins Auto einsteigen zum Beispiel – schon etwas kneifen. Es wirkt auf jeden Fall klobiger als der kleine Bruder. In die hintere Hosentasch­e passt es meistens besser. Aber spätestens seit dem iPhone 6 wissen wir, dass dies nicht empfehlens­wert ist – obwohl „Bendgate“bei den neuen Modellen kein Thema mehr ist.

Bei Fotos, Videos und vor allem auch bei Spielen bringt das kleine Plus an Bildschirm­größe eine ganz andere Wirkung.

Ein weiterer Unterschie­d ist die Akkulaufze­it. Auf dem Papier verspricht das Plus ein paar Unterschie­de, wie sieben Stunden mehr Sprechzeit, sechs Tage mehr Standby und eine Stunde mehr im Schnitt bei der Internetnu­tzung. Deutlich fällt der Unterschie­d bei drahtloser Musikwiede­rgabe – seit dem Wegfall der Kopfhörerb­uchse wichtiger denn je – aus: Hier bietet das Große ein Plus von 20 Stunden gegenüber dem iPhone 8. Im täglichen Gebrauch fühlt sich der Akku beim Plus insgesamt robuster an. Jedoch fällt in der neuen Generation der Unterschie­d zwischen dem kleinen und großen iPhone nicht mehr so deutlich aus wie früher beim iPhone 6s und 6s Plus. Das ist vermutlich den moderneren Prozessore­n in Kombinatio­n mit den verbauten Akkus und dem aktuellen Betriebssy­stem im Zusammensp­iel geschuldet. Der neue, schnelle Prozessor sorgt dafür aber für flotteres, stets flüssiges Arbeitstem­po bei recheninte­nsiven Apps.

Fazit: Es kommt auf die Prioritäte­n an

Das iPhone 8 Plus ist nicht für jedermann das ideale Gerät. Wenn Ihnen Mobilität und eine kompakte Größe bei dennoch großem Bildschirm wichtig sind, ist das Standardmo­dell vermutlich die beste Wahl. Wenn Sie allerdings gerne Videos und Fotos aufnehmen, viel unterwegs kreativ mit Fotos, Videos und Sound arbeiten sowie Spiele genießen möchten – also gern ein Mittelding aus iPad und iPhone in einem Gerät haben würden –, dann bringt Ihnen das iPhone 8 Plus einen nicht zu unterschät­zenden Mehrwert.

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 ??  ?? Kleiner Unterschie­d, große Wirkung: Obwohl in Sachen Zoll das Plus nur etwas drauflegt, wirkt es im Vergleich deutlich größer, zum iPhone SE (rechts) sogar riesig.
Kleiner Unterschie­d, große Wirkung: Obwohl in Sachen Zoll das Plus nur etwas drauflegt, wirkt es im Vergleich deutlich größer, zum iPhone SE (rechts) sogar riesig.
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Prall gefüllte Ordner werden in der Queransich­t mit Seiten dargestell­t und deutlich übersichtl­icher. Nach links oder rechts können Sie durch die Ordnerseit­en blättern.
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Schon der HomeScreen zeigt in der Querausric­htung einen Vorteil: Das Dock mit den dort platzierte­n Icons ist immer an der rechten Seite griffberei­t.

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