Karibik

Panama Platz für Geschäfte und Events

- TEXT JESUS GUERRA FOTOS MIT FREUNDLICH­ER GENEHMIGUN­G VON ATP

Unter Ausnutzung der Stärken, die eine strategisc­h günstige geographis­che Lage bedeuten, konzentrie­rt sich Panama gegenwärti­g auf die Konsolidie­rung seines Geschäftst­ourismus

Es ist seine Lage auf halbem Weg zwischen Mittelamer­ika, Nordamerik­a, der Karibik und Südamerika sowie der Umstand, eine Brücke der Konvergenz zwischen dem Pazifische­n und dem Atlantisch­en Ozean zu sein, was Panama den einzigarti­gen Anreiz gibt, seinen Geschäftsu­nd Event- Tourismus auszubauen. Dabei stützt es sich ebenso auf seinen außerorden­tlichen internatio­nalen Flughafen in Panama- Stadt, das Vorhandens­ein einer signifikan­ten Anzahl ausländisc­her Unternehme­n, die in der Freihandel­szone Colon agieren, sowie auf eine starke Infrastruk­tur von Hotels, Restaurant­s, Einkaufsze­ntren und Angeboten für den ausländisc­hen Besucher.

Anderersei­ts hat sich in der Welt in den letzten Jahren der Trend verstärkt, dass es die Führungskr­äfte bevorzugen, Geschäfte von Angesicht zu Angesicht abzumachen, trotz des technische­n Fortschrit­ts in der internatio­nalen elektronis­chen Kommunikat­ion. Alljährlic­h wächst die Anzahl der Sitzungen dieser Art auf der Welt exponentie­ll. Nach Angaben der Internatio­nalen Vereinigun­g für Kongresse und Konvention­en (ICCA) werden jährlich mehr als 8.000 internatio­nale Veranstalt­ungen wie Messen, Ausstellun­gen, Konferenze­n und Tagungen durchgefüh­rt. Wenn Lateinamer­ika in diesem Indikator auch nicht zurücksteh­t (er hat sich vervierfac­ht), ist hier doch noch Potential vorhanden, da die Anzahl der Events der Region weniger als 15% weltweit ausmacht.

Von Amador über Chiriqui nach Herrera

Angesichts dieser Aussichten sucht Panama sein Angebot in dieser Art von Tourismus durch die Fertigstel­lung des Amador Convention Centers mit einer Investitio­n von etwa 200 Millionen Us-dollar und einer Kapazität für 20.000 Menschen zu erweitern. Das neue Gebäude wird in der Nähe des Panamakana­ls stehen und über 16 Tagungsräu­me, ein Theater für etwa 2.000 Menschen, ein Amphitheat­er für eine ähnliche Anzahl von Besuchern und eine Ausstellun­gsfläche von mehr als 15.000 m² verfügen. Daneben wird das Museum der Biologisch­en Vielfalt errichtet, das eine Fläche von 4.000 m² einnehmen wird und der Erhaltung der biologisch­en Vielfalt und der Erläuterun­g von geologisch­en Ereignisse­n gewidmet sein wird wie des Isthmus von Panama, der vor 3 Millionen Jahren entstanden ist.

Allerdings hat Amador noch eine ernste Klippe zu nehmen, die darin besteht, so schnell wie möglich seine Vollendung durch die neu festgelegt­en Baufirmen zu erreichen, denn der Bauprozess war im Dezember 2014 gestoppt worden, als der Aufbau zu 35% vollzogen war.

Das Engagement für diese Form des Tourismus erstreckt sich auch auf die Provinzen Chiriquí und Herrera, in deren jeweiligen Hauptstädt­en, David und Chitre, die Tourismusb­ehörden dabei sind, Kongressze­ntren zu errichten.

Chiriqui, eine im Westen der Hauptstadt gelegene Provinz, grenzt an die Provinzen Bocas del Toro und Veraguas, an die Republik Costa Rica und den Pazifische­n Ozean, und hat eine Bevölkerun­g von mehr als 420.000 Einwohnern. Wichtig ist, zu erwähnen, dass die Hauptstadt der Provinz, David, die drittwicht­igste im Land, zu einem der meistbesuc­hten touristisc­hen Reiseziele geworden ist, was der Region Millionen von Dollar einbringt. Das Wachstum in diesem Sektor ist so groß, dass die Behörden bereits in den Umbau und die Erweiterun­g des Internatio­nalen Flughafens Enrique Malek investiere­n, damit er die notwendige Kapazität für die Ankunft von mehr Flügen und größeren Flugzeugen aus dem Ausland erreicht.

Das Chiriqui Convention Center soll auf einer Fläche von zehn Hektar errichtet werden, die der Technische­n Universitä­t von Panama in Chiriquí gehört. Es soll auch von dieser verwaltet werden. Nach dem Entwurf wird das neue Gebäude eine moderne Struktur haben, die die Durchführu­ng von Kulturvera­nstaltunge­n, Konferenze­n, Seminaren und von anderen internatio­nal bedeutende­n Events ermöglicht, da es einen großen Parkplatz, Messehalle­n und ein Auditorium mit Freitreppe­n für 1 500 Zuschauer haben wird. Darüber hinaus wird es Möglichkei­ten für den Immobilien­bereich und für Automobil-ausstellun­gen eröffnen und auch Kunst und Kultur unter der Bevölkerun­g fördern, womit es bestrebt ist, ein immer umfassende­res touristisc­hes Reiseziel der Provinz zu werden.

Die für den Bau des neuen Zentrums erforderli­che Investitio­n beläuft sich auf etwa 30 Millionen Us-dollar, wofür Zuschüsse aus Mitteln des Staates und der Geimeinden, aus privaten Unternehme­n und anderen internatio­nalen Fonds empfangen werden.

Herrera wiederum grenzt an die Provinzen Veraguas, Cocle und Los Santos sowie den Pazifische­n Ozean und wird von zwei wichtigen Verkehrswe­gen durchkreuz­t, von Süden nach Norden die Carretera Nacional und von Ost nach West die Carretera Panamerica­na. Hier besteht ein großes Interesse an der Errichtung eines neuen Kongressze­ntrums in Chitre, der Hauptstadt der Provinz, da die Region in den letzten Jahren großen wirtschaft­lichen Aufschwung erreicht hat und es bereits Einkaufsze­ntren und

mehrere Strandhote­ls an der Pazifikküs­te gibt. Allerdings ist das Projekt für das neue Gebäude in Herrera erst im Entstehen begriffen, weil es sich noch in der Entscheidu­ngsphase für das Design und seine endgültige Lage befindet.

Atlapa, die Tradition

Die neuen Zentren werden das Netzwerk von Einrichtun­gen für den Kongressto­urismus in Panama stärken, wenn sie zum legendären Atlapa Zentrum hinzukomme­n, mit einer Kapazität für 10.500 Personen, 24 Tagungsräu­me und einem Auditorium, das mit 2806 Sitzen ausgestatt­et ist. Aus Anlass des siebten Gipfeltref­fens Amerikanis­cher Staaten, der vom 6. bis 11. April 2015 in diesem Zentrum ausgericht­et wurde, investiert­e die Regierung Panamas 3,2 Millionen Dollar, indem sie seine Einrichtun­gen verbessert­e und mit neuen Technologi­en ausstattet­e.

In diesem Zusammenha­ng ratifizier­ten die Tourismusb­ehörden der panamaisch­en Regierung ihre Entscheidu­ng, das Atlapa Convention Center nicht zu privatisie­ren, und wiesen darauf hin, dass es von öffentlich­en und privaten Unternehme­n für die Durchführu­ng von Aktivitäte­n gemietet werden kann und somit seine Nachhaltig­keit ermöglicht ist.

Die Statistike­n zeigen, dass Panama bereits jetzt der wichtigste Empfänger von Geschäftst­ourismus in der Region ist und in seinem Streben, neue Höhen zu erreichen, ist es auf die Ausführung eines umfassende­n Programms konzentrie­rt, das sich zum Ziel setzt, das Land als Destinatio­n für Geschäftsu­nd Eventtouri­smus zu fördern, die bestehende Infrastruk­tur auszubauen und neue Anlagen zu errichten wie in Amador, Chiriqui und Herrera. Für die neuen Vorhaben verfügt das Land über mehr als 800 Hotelbetri­ebe und etwa 25 000 Plätze in Tourismusu­nterkünfte­n. Diese Zahlen können durch die regelmäßig­en Neueröffnu­ngen von Hotels noch variieren.

Aber unter den Tourismusu­nternehmer­n gibt es noch immer Unzufriede­nheit wegen des Mangels an einer spezifisch­en Förderung in diesem Segment des Tourismus. Das steht der vollen Erschließu­ng des Potenzials des Landes entgegen. Andere Vorschläge reichen von der Erweiterun­g der Kapazitäte­n des Büros der Destinatio­n Marketing Organisati­on, die es zu einer von der Regierungs-tourismusb­ehörde getrennten öffentlich-privaten Einrichtun­g machen soll, bis hin zur beschleuni­gten Aushandlun­g neuer Vereinbaru­ngen mit ausländisc­hen Fluggesell­schaften, um den Strom an Touristen zu erhöhen und die Hotelbeleg­ungsrate, die unter 65% liegt, zu verbessern.

Die Unternehme­r der Branche erinnern daran, dass während des Siebten Gipfels Amerikanis­cher Staaten, zu dem 35 Präsidente­n in Begleitung derer Delegation­en (insgesamt 25 000 Personen) erschienen, die Hotelbeleg­ungsrate 70% erreichte, die höchste in mehreren Jahren, was einen wirtschaft­liche Nutzen von 50 bis 80 Millionen Dollar einbrachte.

Wie im Rest der Region, gibt es auch hier Mangel an internatio­nal zertifizie­rtem Personal, was das Wachstumsp­otenzial der Branche begrenzt. The World Meeting Forum, eine internatio­nale Organisati­on, die diese Fragen mit den Organisato­ren von Konferenze­n und Tagungen bearbeitet, hat darauf bestanden, dass das Hauptziel ihrer jährlichen Treffen die Förderung der internatio­nalen Zertifizie­rungen ist, mit dem Ziel einer Verbesseru­ng der Qualität der Veranstalt­ungen, die in ganz Lateinamer­ika abgehalten werden.

Die wichtigste­n Veranstalt­ungen in diesem Jahr

Im Jahr 2016 bereitet Panama die Organisati­on zweier Ereignisse von globaler Bedeutung vor. Das Welttreffe­n der Unternehme­n des Event Tourismus, in das große Erwartunge­n gesetzt wird, seitdem es in Indien im Oktober letzten Jahres während der vorhergehe­nden Ausgabe angekündig­t wurde. Und vom 1. bis 4. Dezember 2016 findet die wichtigste internatio­nale Konferenz zu Fragen der Transparen­z und der Konfrontat­ion gegen Korruption statt.

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