Investition im Tourismus die Spitze des Eisbergs?
Die ausländische Finanzierung ist zur Priorität der kubanischen Wirtschaftsstrategie geworden, die darauf ausgerichtet ist, kurzfristig Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung zu schaffen
Der historische Besuch des Präsidenten der USA, Barack Obama, in Kuba hat beiden Ländern die einzigartige Gelegenheit gegeben, der Welt und den verschiedenen Interessengruppen zu zeigen, dass der Wandel nicht einseitig ist, sondern eine beiderseitige Anpassung und Einigung. Nichts ist besser als der Besuch eines Präsidenten, um die Bürokratien aufzurühren und die Aktionen zu katalysieren, um ein besseres Zusammenleben zu erreichen.
In diesem neuen Szenarium gibt es innerhalb und außerhalb Kubas eine starke Übereinstimmung darin, dass bei den Investitionen Reisen und Tourismus Priorität haben werden. Die Maßnahmen des Präsidenten Obama können kurzfristig Wirkung zeigen. Allerdings wären mehr Flexibilität vonseiten der USA und andere Festlegungen in Kuba vonnöten, um kurz- und mittelfristig bessere Ergebnisse zu erzielen. Gerade der Tourismus ist der Bereich, der ein Klima der Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern positiv beeinflussen würde.
Im vergangenen Jahr wurde Kuba von 453.925 Einwohnern der USA besucht, darunter waren 292.692 Amerikaner kubanischer Herkunft. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres sind 81.506 Us-bürger auf die Insel gereist, von denen 38.924 Amerikaner kubanischer Herkunft waren.
Darüber hinaus ist der Tourismus jene Industrie, die am besten auf die ausländische Investition vorbereitet ist. Ein Zeichen dessen ist der Umstand, dass 42% der ausländischen Investitionen der kubanischen Wirtschaft mit dieser Industrie in Verbindung stehen.
Angesehene amerikanische Hotelketten wie Hilton, Hyatt, Holiday Inn und Best Western warten auf die entsprechenden Genehmigungen, um ihre Verhandlungen zu konkretisieren. Andererseits haben nordamerikanische Kreuzfahrtgesellschaften wie Carnival Cruises, Royal Caribbean, Norwegian Cruise Line, Pearl Seas Cruises und Princess Cruises bereits ihr Interesse an Reisen mit Zwischenlandungen in Havanna und anderen kubanischen Häfen kundgetan.
Die Beteiligung der ausländischen
Die direkte ausländische Investition wurde seit der Schaffung der Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) im Jahre 2013, der Bekanntmachung eines neuen Gesetzes der ausländischen Investition im Jahre 2014 und der Herausgabe des Portefeuilles der Möglichkeiten von Projekten im Jahre 2015 beschleunigt
Investitionen am kubanischen Tourismus richtet sich auf die Förderung des Hotelwesens sowie auf den Bau und die Wiederherstellung von Infrastrukturen der internationalen Marinas und Sporthäfen, die dem nautischen Tourismus, dem Naturtourismus und jenen anderen Serviceleistungen gewidmet sind, die den Aufenthalt in den Tourismuszentren des kubanischen Archipels abrunden.
2014 wurden etwa 15,8 Millionen Sportboote in den USA registriert, wo die Vergnügungsschifffahrt die Freizeit von 87,3 Millionen Menschen bestimmt. Wegen seiner Nähe zu den Küsten Floridas ist Kuba auch ein bevorzugtes Reiseziel für Yachten. In den Marinas und Sporthäfen der 27 Distrikte von Florida sind über 865.000 Sportboote registriert, von denen 84% mit einem Motor versehen und etwa 23.000 Segelboote sind. Die Möglichkeit, per Schiffsreise die Insel zu besuchen, ist ein Anreiz für etwa 16.000 Yachten mit einer Schiffslänge von vierzig oder mehr Fuß.
Die kürzlich von der Obama-regierung angekündigten Regelungen eliminieren einen Teil der bürokratischen Schranken, allerdings sind Reisen zu Tourismuszwecken bisher nicht Gegenstand der Genehmigungen gewesen. Der Yachtsport als Tourismusmodalität wird abwarten müssen, dass die Beschränkungen, die verhindern, dass Us-bürger Tourismus in Kuba machen, aufgehoben werden.
Der Besuch des Präsidenten der USA und seiner umfangreichen Delegation von Parlamentariern, politischen Führern und bedeutenden Unternehmern in Havanna dienten der Annäherung an ein Verständnis der Strategien zur Umsetzung der Aktualisierung des kubanischen Wirtschaftsmodells, die zur Zeit in
Kuba ausgeführt werden. Der gegenwärtige Reformprozess ist eine anstehende Aufgabe, in der Kuba erneut seine strategische Fähigkeit und taktische Flexibilität unter Beweis stellen wird, während es die Krise in Chancen verwandelt.
Gleichzeitig haben die größten Us-amerikanischen Fluglinien wie American Airlines, Jetblue Airways, Delta, Silver Airways, Southwest, Eastern, Frontier und United Airlines ihre Flüge nach Kuba angekündigt und die Reiseveranstalter erhielten bereits die Genehmigungen, wodurch die Konkurrenz ansteigt und die Preise sinken müssen. Ausgehend von den durch die kommerziellen Fluglinien beantragten Genehmigungen zur Ausführung von Direktflügen nach Havanna, kann mit einer Disponibilität von wöchentlich 50 250 Sitzplätzen gerechnet werden.
Die Entspannung in den politischen Beziehungen zwischen Kuba und den USA, die mit dem Besuch des Präsidenten Barack Obama bestätigt wurde, hat zu einem allmählichen Anstieg der internationalen Besucherzahlen geführt. Die Ergebnisse der Kennziffern von 2015 und