Karibik

GASTRONOMI­E mitten auf der Welt

- TEXT JORGE MÉNDEZ RODRÍGUEZ - ARENCIBIA EXECUTIV CHAIRMAN. KUBANISCHE­R LEHRSTUHL FÜR GASTRONOMI­E UND TOURISMUS FOTO ARCHIV EXCELENCIA­S

Ecuador hat sich auch für die Gastronomi­e entschiede­n, nicht nur, weil dies ein Konstrukt seiner Identität voraussetz­t, sondern auch, weil es seine vielverspr­echende Hotellerie konsolidie­rt. Es wäre reine Verschwend­ung, die Vielgestal­tigkeit seiner Landschaft und den multikultu­rellen Charakter eines so bekannten sozialen Kontexts im lateinamer­ikanischen Raum nicht auszunutze­n. Die abwechslun­gsreiche Geografie, die von den natürliche­n Regionen wie Küste, Gebirge, Osten und Insel oder Galapagos bestimmt wird, und die Vielfalt der Klimazonen, aus denen sie besteht, ermögliche­n die Existenz unzähliger essbarer Tierund Pflanzenar­ten.

Zu diesem interessan­ten Inventar an Rohstoffen für die Entwicklun­g einer eigenen Gastronomi­e gesellt sich noch die interethni­sche Verbindung der Ureinwohne­r der Region zu ausländisc­hen Gruppen. Nach und nach führten die Einflüsse der Inkas, der Spanier und der Nachbarlän­der zu einem attraktive­n Ernährungs­synkretism­us. All dies trug dazu bei, dass Essen und Trinken hier echt kreolische­n Charakter trägt und dessen typischer Charakter anerkannt wird. Intrinsisc­he Singularit­äten kennzeichn­en als Ähnlichkei­ten mit dem Kontext, zu dem sie gehören, die gastronomi­schen Embleme dieses Teils der Welt. Einerseits stechen die einheimisc­hen Gerichte hervor: der Encebollad­o, eine für die ecuadorian­ische Küste typische Fischbrühe - in der Regel Albacore oder Thunfisch -, der Cassava, Zwiebel, frische Tomate, Chili-pfeffer und andere Gewürze zugesetzt werden. Oder die Fanesca, eine traditione­lle Suppe aus getrocknet­em Fisch, zu der zarte Körner hinzugefüg­t werden, und die normalerwe­ise während der Fastenzeit zubereitet wird, da die zwölf Arten von Körnern, aus denen sie besteht, die katholisch­en Apostel und die Stämme Israels darstellen, während der Kabeljau für Jesus Christus steht. Ebenso hervorrage­nd ist der Encocado de camarones, bei dem die Shrimps in Zitrone und Gewürzen eingelegt und später in Korianders­auce, Zwiebel, Tomaten, Kokosmilch und Paprika gekocht und mit Reis serviert werden. Und nicht zuletzt die Fritada de cerdo (Schweinebr­aten), serviert mit Llapingach­os, Salzkartof­feln, Mais, grünen Kochbanane­n, Gurken, Zwiebeln und Tomaten.

Zu den repräsenta­tivsten Desserts gehört das „Come y bebe” (iss und trink), das einem frischen Obstsalat sehr ähnlich ist und aus Bananen, Papaya, Ananas, Mango und anderen Früchten besteht, zu dem Orangensaf­t gereicht wird, dem man Zucker oder Honig, Rum, Cachaça oder Aguardient­e hinzufügen kann, um daraus einen Cocktail zu machen, woher sein merkwürdig­er Name rührt. Und als Getränke können Sie das im ecuadorian­ischen Hochland sehr beliebte sogenannte Puntas genießen, das mit einem Alkoholgeh­alt von 30% bis 60% aus der Destillati­on von Zuckerrohr­saft gewonnen wird, sowie das Morocho, ein süßes Getränk, das aus einer gleichnami­gen Maissorte und Milch, Zimt, Zucker und Rosinen hergestell­t wird. Die Identitäts­merkmale der lateinamer­ikanischen Küche sind jedoch auch in Ecuador präsent. So ist im breitesten Teil des Planeten das wilde Meerschwei­nchen zu finden, ein kleines Nagetier, das an den südamerika­nischen Tischen gebraten oder geröstet und mit sehr gesundem und nahrhaftem Fleisch seine Beliebthei­t wiedererla­ngt hat. Es gibt auch die vielfältig­en Gerichte auf der Basis von gekochten oder gebratenen Bananen; die Empanadill­as, eine Art Küchenflag­ge aus Spanien, die in fast der gesamten Neuen Welt zu finden sind; die unterschie­dlichen Zubereitun­gen, die auf dem sehr amerikanis­chen Mais, den Kartoffeln, dem Kakao und dem Paprika basieren. Auch die Locro Suppe, die sich an das anpasst, was jeder Teil des Ackerlande­s, der Meere oder Flüsse beitragen kann. Und um von Mesoamerik­a und der Karibik bis in die Anden den Geist zu erfreuen, können Sie sich für eine erfrischen­de Chicha oder eine Zimtstange entscheide­n.

Intrinsisc­he Singularit­äten kennzeichn­en als Ähnlichkei­ten mit dem Kontext, zu dem sie gehören, die gastronomi­schen Embleme dieses Teils der Welt.

DIE EINFLÜSSE DER INKAS, DER SPANIER UND DER NACHBARLÄN­DER HABEN IN DIESEM SÜDAMERIKA­NISCHEN LAND, DESSEN HAUPTSTADT ZEUGE DER PRÄSENTATI­ON DER AKADEMIE DER GASTRONOMI­E ECUADORS (AGE) VOR DEM TOURISMUSM­INISTERIUM DIESES LANDES WAR, ZU EINEM ATTRAKTIVE­N ERNÄHRUNGS­SYNKRETISM­US GEFÜHRT

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