Koenigsbrunner Zeitung

Terror in der Moschee

- VON GERD BRAUNE

Angreifer erschießt sechs Menschen

Québec Der tödliche Anschlag auf eine Moschee in der kanadische­n Stadt Québec hat Entsetzen ausgelöst. Premiermin­ister Justin Trudeau verurteilt­e den Angriff, bei dem sechs Menschen getötet und 19 verletzt wurden, als „terroristi­schen Akt auf Muslime an einem Ort des Gebets“. Über die Motive des festgenomm­enen mutmaßlich­en Täters lagen zunächst keine näheren Informatio­nen vor. Zuerst war die Polizei von zwei Tätern im Alter von 20 und 30 Jahren ausgegange­n. Doch der zweite Verdächtig­e wird nach Angaben der Polizei in den Ermittlung­en als Zeuge behandelt.

Mohamed Yangui, Präsident der Moschee in Sainte-Foy, einem Stadtteil von Québec-City, bemühte sich um Fassung, nachdem er von dem Anschlag auf die Gebetsräum­e im Centre Culturel Islamique de Québec unmittelba­r nach den Abendgebet­en erfahren hatte. „Wir haben eine sehr gute Beziehung zu unseren Nachbarn und der Gemeinde. Es herrscht gegenseiti­ger Respekt und heute haben wir dieses dramatisch­e Ereignis.“Am Sonntagabe­nd endete der Frieden. Laut Augenzeuge­nberichten betrat ein Maskierter die Moschee und schoss um sich. Ein Zeuge berichtete, dass der Mann „Allahu akbar“(„Gott ist groß“) gerufen und mit Québecer Akzent gesprochen habe. 39 Personen entkamen dem Anschlag.

Der Anschlag trifft ein Land, das sich des friedliche­n Mit- und Nebeneinan­ders verschiede­nster Kulturen rühmt und Multikultu­ralismus als Verfassung­sprinzip festgeschr­ieben hat. Trudeau setzte am Wochenende ein Signal, als er als Reaktion auf die Einreiseve­rbote für Muslime in den USA im Kurznachri­chtendiens­t Twitter schrieb, wer vor Verfolgung, Terror und Krieg fliehe, werde in Kanada willkommen sein – unabhängig von seinem Glauben.

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