Nicht überall ist der Platz knapp
Auch wenn sich in Berlin und München praktisch alle anderen einig sind, dass der Wohnungsbau vereinfacht werden muss – so ganz von der Hand zu weisen ist die Kritik der Grünen am Gesetzentwurf der Bundesregierung nicht. Der immense Flächenverbrauch in Bayern ist in der Summe ein Problem – für die Landwirtschaft, für die Natur und damit auf längere Sicht auch für die Menschen.
Dabei gilt es allerdings sorgfältig abzuwägen. Einige Städte – und das sind längst nicht nur die Großstädte – platzen aus allen Nähten. Ihre Flächenreserven sind erschöpft oder werden es bald sein. Der eklatante Wohnungsmangel, der mancherorts herrscht, zwingt zum Handeln. Und wo es in die Höhe nicht mehr geht, kann es eben nur noch in die Breite gehen. Andernfalls werden Wohnungspreise und Mieten auch für Normalverdiener irgendwann unerschwinglich.
In ländlichen Regionen dagegen sieht es oft anders aus. Dort gibt es längst nicht überall den Zwang, in die Breite zu wachsen. Davon zeugen verödete Ortskerne in vielen Kommunen. Diese Ortskerne zu stärken, sollte Aufgabe der Landeswie der Kommunalpolitik sein. Die Bebauung sollte dort anschließen, nicht an abgelegenen Ortsteilen. Die Hoffnung, dass verantwortungsbewusste Kommunalpolitiker das beachten, kann man haben. Sie kann aber auch trügerisch sein.