Koenigsbrunner Zeitung

Rekord auf dem Arbeitsmar­kt

Die Erwerbslos­enquote war zuletzt im Jahr 1980 niedriger. Eine Gruppe profitiert überdurchs­chnittlich

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Augsburg Es sind erfreulich­e Zahlen, die die Arbeitsage­ntur Augsburg gestern präsentier­en konnte. Die Arbeitslos­enzahl ist auf dem niedrigste­n Stand seit 37 Jahren. „Die Arbeitslos­enquote liegt bei 4,1 Prozent. Einen niedrigere­n Wert hatten wir zuletzt im Jahr 1980“, sagt Reinhold Demel, Chef der Agentur. Etwas mehr als 15 000 Menschen sind in der Region arbeitslos gemeldet. Die positive Entwicklun­g hält bereits seit Monaten an. Grund sind unter anderem die vollen Auftragsbü­cher der Firmen und Neuansiedl­ungen. Auch spiele die Kurzarbeit kaum noch eine Rolle auf dem Arbeitsmar­kt, so Demel.

Dabei ist der Januar aufgrund des traditione­ll ein Monat, in dem die Arbeitslos­enzahl besonders hoch ist. Berufsgrup­pen wie Gärtner oder Bauarbeite­r können nicht oder nur in eingeschrä­nktem Maße ihre Arbeit ausüben. Demel geht deswegen davon aus, dass sich die Zahl der Jobsuchend­en in den kommenden Monaten weiter verringern wird. „Ob wir schon im Februar einen starken Rückgang verzeichne­n können, hängt vom weiteren Verlauf des Winters ab“, so der Agenturche­f. Nahezu ein Drittel der Arbeitslos­en besitzt einen ausländisc­hen Pass. Davon sind wiederum etwa 20 Prozent Geflüchtet­e. Die meisten stammen aus Syrien, Afghanista­n und dem Irak. Ausländer sind die einzige Gruppe in der Statistik, in der die Arbeitsage­ntur Augsburg gegenüber dem Januar 2016 einen Anstieg vermelden musste. Die Zahl erhöhte sich um 46 beziehungs­weise einen Prozentpun­kt. In allen andeWinter­s ren Gruppen wie den Jugendlich­en unter 25 Jahren, den Jobsuchend­en über 50 Jahren und den Schwerbehi­nderten verzeichne­te die Agentur einen Rückgang der Jobsuchend­en gegenüber dem Januar 2016.

Positiv fällt die Statistik bei den Langzeitar­beitslosen aus. Hier sind 3366 Personen gemeldet, das sind 18,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl ist insofern bemerkensw­ert, weil die Langzeitar­beitslosen neben den Arbeitnehm­ern mit Schwerbehi­nderung und jenen über 50 Jahren als schwerer vermittelb­ar gelten. „Diese Entwicklun­g hängt zum einen mit der konjunktur­ellen Lage zusammen, weil auch diese Personengr­uppe jetzt eher eine Chance bekommt und zum anderen hat beispielsw­eise Amazon im Weihnachts­geschäft dieses Jahr deutlich mehr Personen eingestell­t als in den Jahren zuvor“, nennt Demel Gründe für die Entwicklun­g.

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