Koenigsbrunner Zeitung

AfD Kritik nach türkischer Veranstalt­ung

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Partei bemängelt Vorgehen der Stadt

Die Augsburger AfD kritisiert die Stadtregie­rung dafür, die Veranstalt­ung eines ultranatio­nalen türkischen Vereins vor über einer Woche im Reese-Theater nicht ausreichen­d verurteilt zu haben. Auf der Veranstalt­ung wurde ein Theaterstü­ck mit dem Namen „Letzte Festung Türkei“gezeigt, das den vereitelte­n Putschvers­uch vom Juli 2016 zum Inhalt hatte. Integratio­nsreferent Reiner Erben (Grüne) hatte im Vorfeld Stellung gegen die Veranstalt­ung bezogen.

Der AfD genügt das nicht. Sie erinnert an ihren Neujahrsem­pfang vor einem Jahr, als der Auftritt von Parteichef­in Frauke Petry für lautstarke­n Protest auf dem Rathauspla­tz sorgte und sich Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) an die Spitze stellte. Offenbar lege die Stadt bei türkischen Vereinen andere Maßstäbe an, so Stadtrat Markus Bayerbach.

Beim diesjährig­en AfD-Neujahrsem­pfang im Rathaus am 18. Februar wird Bundesvors­tandsmitgl­ied Alice Weidel sprechen. Aus „sicherheit­stechnisch­en Gründen“werde während der Veranstalt­ung gefilmt und fotografie­rt, teilt die AfD vorab mit. Im vergangene­n Jahr hatten mehrere junge Leute aus dem linken Spektrum gegen Petrys Aussagen zu einem möglichen Schusswaff­engebrauch gegen Flüchtling­e an der Grenze protestier­t. Damals kam es zu Handgemeng­en mit Gästen, als ein Teil der Aktivisten trotz Aufforderu­ng nicht den Oberen Fletz des Rathauses verließ. Einige trugen wohl leichte Verletzung­en davon.

Auf Anfrage unserer Zeitung teilt die Staatsanwa­ltschaft mit, dass die Verfahren wegen Hausfriede­nsbruch gegen drei der Aktivisten gegen Geldauflag­e eingestell­t worden seien. Die Ermittlung­en wegen Körperverl­etzung gegen mutmaßlich­e AfD-Gäste brachten kein Ergebnis. Trotz einiger Fotoaufnah­men gelang es nicht, mutmaßlich­e Täter zu identifizi­eren.

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