Koenigsbrunner Zeitung

Wiederkehr­ende Beiträge sind nicht die Lösung

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Zum Artikel „Anlieger protestier­en gegen Sanierungs­kosten“vom 19. Januar: Die Freien Wähler fordern zusammen mit den Anwohnern der Karwendels­traße und des Siedlerweg­es die wiederkehr­enden Beiträge (wkB) als Alternativ­e zum Einmalbeit­rag. Ich leite seit 2002 einen Arbeitskre­is von Beitragssa­chbearbeit­ern in Schwaben. Wir sind uns einig, dass das bestehende Finanzieru­ngssystem beim Straßenaus­bau Schwächen hat, aber nicht durch ein noch schlechter­es System ersetzt werden sollte.

Daher spreche ich mich auch als Augsburger Bürger gegen die wkB aus. Diese lassen sich nach den Vorgaben des Bundesverf­assungsger­ichts nicht rechtssich­er umsetzen. Es ist verständli­ch, dass aktuell vom Einmalbeit­rag betroffene Anlieger sich auf Kosten anderer entlasten wollen. Die hoch verschulde­te Stadt Augsburg kann sich die dafür erforderli­chen zusätzlich­en Personal- und Verwaltung­skosten nicht leisten. Die Allgemeinh­eit müsste diese wieder über höhere Steuern finanziere­n. Es ist nicht nachvollzi­ehbar, für eine Straße zu zahlen, die man selbst niemals nutzt. Die Mehrheit der Grundstück­seigentüme­r möchte sicher nicht unregelmäß­ig wiederkehr­ende Beiträge zahlen. Es entsteht ein intranspar­entes System, das langfristi­g für alle teuer wird.

Die Stadt sollte die Möglichkei­t der Verrentung von Beiträgen auf maximal 10 Jahresleis­tungen ermögliche­n und damit Härten vermeiden. Das Kommunalab­gabengeset­z muss praxisgere­cht gestaltet werden. Zu Recht hat der Würzburger Oberbürger­meister als Alternativ­e zu den wkB die Einführung einer Straßenunt­erhaltsabg­abe auf Basis des Grundsteue­rmessbetra­ges gefordert. Gunther Neubert, Augsburg

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