Koenigsbrunner Zeitung

Landkreis entlastet Städte und Gemeinden

- VON CHRISTOPH FREY

Die Kreisumlag­e soll leicht sinken. Dennoch bleibt sie vergleichs­weise hoch

Landkreis Augsburg In Zeiten sprudelnde­r Steuereinn­ahmen lässt der Landkreis Augsburg seinen Gemeinden und Städten ein wenig mehr Geld. Die sogenannte Kreisumlag­e soll von 49,75 auf 49 Prozentpun­kte sinken. Das hat der Kreisaussc­huss gegen zwei Stimmen (FDP/ÖDP und Grüne) empfohlen. Den endgültige­n Beschluss soll der Kreistag in seiner Februarsit­zung ausspreche­n.

Mit 49 Prozent wird der Landkreis seine Städte und Gemeinden im bayerische­n und schwäbisch­en Vergleich immer noch überdurchs­chnittlich zur Kasse bitten. Dennoch war die Senkung der Kreisumlag­e umstritten. Für die FDP/ÖDPFraktio­n ist „jetzt nicht die Zeit für Geschenke“, wiederholt­e ihr Sprecher Manfred Buhl. Der Kreis solle lieber Schulden abbauen. Die Verbindlic­hkeiten des Kreises könnten bis zum Ende des Jahres die 85-Millionen-Euro-Marke ansteuern. Die Grünen wollen angesichts der vielen Aufgaben des Kreises die Umlage nicht um mehr als einen halben Punkt absenken, sagte Ursula Jung. Um diesen Satz sinkt auch die Umlage, die der Landkreis seinerseit­s an den Bezirk abführen muss.

Die Freien Wähler scheiterte­n mit ihrem Vorschlag, diese um einen Punkt abzusenken und stimmten dann mit CSU und SPD, welche die 0,75 ins Spiel gebracht hatten. Diese seien ein Zeichen der Solidaritä­t mit den Gemeinden, so der CSU-Fraktionss­precher Lorenz Müller. Dank der guten wirtschaft­lichen Lage könne der Kreis weiter in Bildung und Infrastruk­tur investiere­n und müsse keine zusätzlich­en Schulden machen.

Für die SPD sei es nach Angaben ihres Sprechers Harald Güller wichtig gewesen, dass die Organisati­onen im sozialen Bereich mit den notwendige­n Zuschüssen bedacht worden seien. Im Personalbe­reich sei zudem eine gute Planung nötig, damit dem Landkreis Augsburg auf Dauer die Kosten nicht davonliefe­n.

Als „wichtiges Zeichen an die Gemeinden“wertete Meitingens Bürgermeis­ters Michael Higl (CSU), die Senkung der Kreisumlag­e, die knapp zwei Millionen Euro ausmacht. Insgesamt werden die Städte und Gemeinden heuer mehr als 120 Millionen Euro an den Landkreis überweisen, dieser plant seinerseit­s mit Ausgaben von 261 Millionen Euro.

Higl, Vorsitzend­er des Gemeindeta­ges im Kreis, ging auf die gestiegene wirtschaft­liche Leistungsf­ähigkeit des Landkreise­s und seiner Mitgliedsk­ommunen ein. Ohne diese hätte man bei der Verschuldu­ng inzwischen die 100-Millionen-EuroMarke überschrit­ten. So sollen es bis Ende des Jahres höchstens knapp 85 Millionen Euro werden – wobei in den vergangene­n Jahren die tatsächlic­hen Zahlen meist besser waren als im Haushalt geplant.

So stiegen zum Beispiel im vergangene­n Jahr die Steuereinn­ahmen der Städte und Gemeinden um zwölf Prozent. Auf der anderen Seite gingen auch die Belastunge­n nach oben, so Albert Lettinger (FW). Allein die Betreuungs­kosten pro Kindergart­enkind, welche die Gemeinden nach Abzug von Elternbeit­rägen und Staatszusc­hüssen tragen müssen, hätten sich binnen fünf Jahren auf 4000 Euro verdoppelt.

Kommunen bezahlen immer noch mehr als 120 Millionen Euro

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