Koenigsbrunner Zeitung

Noch ein Feigl für Königsbrun­n

Polizeihau­ptkommissa­r Peter Kubitza wird in den Ruhestand verabschie­det und spricht über seine spannendst­en Momente. Welche Eindrücke sein 49-jähriger Nachfolger bereits gewonnen hat

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Mit gelben Rosen und spalierste­henden Kollegen in Uniformen wurde am Montag Polizeihau­ptkommissa­r (PHK) Peter Kubitza in den Ruhestand verabschie­det. Dieses eher ungewöhnli­che Bild bot sich zufällig vorübergeh­enden Passanten vor dem Ordnungsam­t der Brunnensta­dt.

Seit 1986 gibt es in den Räumlichke­iten der Stadt ein sogenannte­s Dienstzimm­er, in dem ein Polizeibea­mter seinen Dienst versieht. Die vergangene­n dreieinhal­b Jahre war dies Kubitza, der genau wie sein Nachfolger offiziell zur Polizeiins­pektion Bobingen gehört, aber seinen Arbeitspla­tz in der Brunnensta­dt hatte.

„Jeder Bürger kann kommen, egal, welches Problem er hat“, erklärt Kubitza gegenüber unserer Zeitung und führt einige Beispiele an, die er als zuständige­r Beamte in Königsbrun­n zu bearbeiten hat. Von Autoaufbrü­chen, über Sachbeschä­digungen, Ruhestörun­g, Betrugsanz­eigen bis hin zu Internetkr­iminalität ist alles dabei, und die Besonderhe­it des Dienstzimm­ers ist für ihn die sehr gute Zusammenar­beit mit den Mitarbeite­rn des Ordnungsam­tes.

Damit meint er nicht nur das gute Betriebskl­ima untereinan­der. Die Angestellt­en der Stadt haben ihm auch schon wertvolle Hinweise gegeben, wenn sie den Verdacht hatten, mit dem Ausweis der vor ihnen stehenden Person stimme etwas nicht. Tatsächlic­h stellte sich in einem Fall dann bei der Überprüfun­g heraus, dass der slowenisch­e Pass gefälscht war. Der Mann hatte damit sogar in Augsburg eine Anstel- erhalten. Eigentlich hat der Kommissar in Königsbrun­n einen Bürojob und ist während der offizielle­n Öffnungsze­iten des Amtes in seinen Räumlichke­iten für die Bürger jederzeit ansprechba­r.

„Ausnahmen gibt es natürlich auch“, sagt Kubitza. Als er durch den Polizeifun­k die Meldung über einen flüchtende­n Mofafahrer in Königsbrun­n hörte, verließ er eiligst sein Büro und hielt ihn auf. „Der ist Richtung Rathaus geflohen, und das war es dann für ihn“, erzählt Kubitza und lacht.

Bei alkoholfre­iem Sekt zum Abschied für den einen und als Willkommen für den anderen herrschte eine gelöste Atmosphäre im Dienstzimm­er. Dienststel­lenleiter Maximilian Wellner und sein Stellvertr­eter Helmut Kleber waren ebenfalls anwesend und stellten den neuen Mann für Königsbrun­n vor: „Noch ein Feigl für die Brunnensta­dt, nämlich Polizeiobe­rkommissar Wolfgang Feigl“, sagte Wellner.

Freude über einen bürgernahe­n Job

Ob eine Verwandtsc­haft mit Bürgermeis­ter Franz Feigl, der im Rathaus die Abordnung später ebenfalls noch empfing, vorliegt, muss erst noch genauer erforscht werden. Auf jeden Fall haben die beiden Namensvett­ern einiges gemeinsam, wie sich im Gespräch schnell herausstel­lte. Wolfgang Feigl spielt in seiner Freizeit Tenorhorn, radelt gerne und freut sich vor allem, dass er im Dienstzimm­er Königsbrun­n einen sehr bürgernahe­n Job machen kann. Er kennt sich auch schon aus, da er seinen Vorgänger bereits vertreten hat.

„Vor allem hat mich gewundert, wie viele Schulen immer wieder anrufen, weil Eltern anscheinen­d ihre Kinder beim Umzug dort nicht abgemeldet haben“, erzählt er. Bürgermeis­ter Franz Feigl bewertet die Tatsache positiv, dass es im Dienstzimm­er wieder einen Polizeibea­mten gibt, der gerne in die Brunnensta­dt kommt und damit entsprelun­g chend motiviert ist. Es habe mehrere Bewerbunge­n gegeben, hatte Wellner zuvor betont. Die Wahl sei auf den 49-Jährigen gefallen, der viel Erfahrung und eine lange Dienstzeit bei der Polizei vorweisen könne. Nach 42 Jahren Polizeidie­nst freut sich PHK Peter Kubitza auf mehr Zeit für seine Familie und Hobbys – den FC Augsburg und Besuche in irischen Pubs.

OFotos: Claudia Deeney

Öffnungsze­iten Das Dienstzimm­er befindet sich im Ordnungsam­t, Markt platz 3 1/2. Die Öffnungsze­iten sind von Montag bis Freitag, von 8 bis 12.30 Uhr und zusätzlich am Dienstag und Donners tagnachmit­tag von 15 bis 18 Uhr.

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Zum Abschied von Polizeihau­ptkommissa­r Peter Kubitza standen die Kollegen und Dienststel­lenleiter der Polizeiins­pektion Bo bingen Spalier.
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Polizeiobe­rkommissar Wolfgang Feigl (linkes Bild) an seinem neuen Arbeitspla­tz im Dienstzimm­er, welches sich in der Markt straße 3 1/2 befindet. Bürgermeis­ter Franz Feigl (rechtes Bild, Mitte) bedankte sich bei PHK Peter Kubitza (links) für dessen Ein...
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