Wie der Verkehr gebremst werden kann
Für die Sanierung der Ortsdurchfahrt gibt es noch viele Details zu klären. Warum eine Ampel sinnvoll ist
Gessertshausen Margertshausen Die Ortsdurchfahrt von Margertshausen soll in diesem Jahr saniert werden. Die Details waren nun Thema im Gemeinderat von Gessertshausen. Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt erklärte dazu, dass auf einer Länge von 700 Metern ca. vier Zentimeter tief abgefräst und anschließend ein neuer Belag mit Flüsterasphalt aufgebracht werden soll. Gleichzeitig werden gemeindliche Sanierungsmaßnahmen ausgeschrieben. Die Bauzeit wird dafür mit zwei Wochen veranschlagt. Anlieger und Busse sollen während der Bauzeit die Fahrbahn nutzen können. Die Umleitung soll über die Kreisstraße A 2 und die B 300 nach Gessertshausen erfolgen. Ein offener Punkt war der Wunsch von Gemeindeseite nach Querungshilfen sowie eine neue Wasserleitung. Heiß schlug vor, die Maßnahme um ein Jahr zu verschieben.
Um die Notwendigkeit einer Querungshilfe festzustellen, wurde im Ortsteil Margertshausen der Verkehr gezählt und die täglichen Fahrbahnquerungen von Fußgängern ermittelt. Notwendig für den Bau einer Querungshilfe waren dabei 1000 Fahrzeuge sowie 50 querende Personen pro Stunde. Bei der Zählung wurden nur im Bereich der Hl.-Kreuz-Straße und Wollishauser Weg in der Morgenspitze die notwendigen 50 Fahrbahnüberquerungen erreicht.
Als Lösung würde das Bauamt eine Mittelinsel von zwei Metern Breite einbauen. Dem müsste allerdings eine Linde zum Opfer fallen. Das Bauamt schlägt hier eine Fußgängerampel vor. Eine weitere Querungshilfe soll am nördlichen Ortseingang im Zuge des Radwegebaus errichtet werden.
Über Fördermöglichkeiten aus Mitteln der Dorferneuerung klärte Andreas Pardun vom Amt der ländlichen Entwicklung auf. Dabei erklärte er, dass zwar für Döpshofen, Wollishausen und den Neubau des Bürger- bzw. Kinderhauses ein Antrag vorläge, für Margertshausen jedoch nicht. Der Gemeinde stünden drei Instrumente zur Verfügung: die umfassende und die einfache Dorferneuerung, sowie kurzfristig die Eler-Förderung. Dabei werden Basisdienstleistungen wie Bürgerhäuser, ländliche Wege oder kleine Infrastrukturmaßnahmen zu 60 Prozent gefördert. Ein Vertreter vom Bund Naturschutz meinte, dass über den Einbau von Verschwenkungen, Kreisverkehren, Zebrastreifen und mobilen Elementen eine Entschleunigung des Verkehrs erreicht werden könnte. Insbesondere für den südlichen Ortseingang hatte der Arbeitskreis Verkehr eine Verkehrsinsel beantragt. Des Weiteren plädierte er für die Ausweisung eines Radweges auf der Fahrbahn, den Einbau von Querungshilfen und Verbau eines lärmmindernden Belages. Geprüft werden sollte weiter die Möglichkeit eines Park-and-ride-Platzes am künftigen Bahnhof. Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt erklärte, dass die Erneuerung der Fahrbahn nicht zwingend 2017 erfolgen müsse, sollte die Gemeinde eine Verschiebung der Maßnahme wünschen. Alle Gruppierungen wollen in einem Gespräch das weitere Vorgehen festlegen.