Koenigsbrunner Zeitung

Auch Hunde gehen in die Schule

Wir haben uns mal angeschaut, was die Vierbeiner denn so lernen

- VON ELENA ZELLE

Stangen zum Slalomlauf­en, Tunnel zum Durchkrabb­eln, Balken zum Balanciere­n: So sieht es bei Sabine Wolff in Schwarme in Niedersach­sen aus. Was das wohl ist? Kein riesiger Spielplatz, auch wenn man das denken könnte. Das ist eine Schule, und zwar für Hunde. Dort lernen die Tiere, sich gut zu benehmen. Und manchmal auch Tricks: Slalom laufen, durch einen Tunnel krabbeln oder über einen Balken balanciere­n zum Beispiel.

Doch nicht nur Hunde lernen was – sondern vor allem ihre Besitzer, sagt Hundetrain­erin Sabine Wolff. Nicht jeder weiß, wie er mit einem Hund umgehen muss. Da kann eine Hundeschul­e helfen. Dort können Mensch und Tier üben, wie sie gemeinsam klarkommen. „Sonst gibt es Chaos“, sagt Hundeexper­te Udo Kopernik.

Der Hund muss auf sein Futter auch mal warten

Bei Sabine Wolff lernen Hunde zum Beispiel, auf Sitz und Platz zu hören und wiederzuko­mmen, wenn der Besitzer ruft. Sie bringt ihren Schülern auch bei, ein gutes Team zu sein. Dazu muss der Hund zum Beispiel lernen, nicht immer gleich aufgeregt herumzuspr­ingen, sondern auch mal zu warten. Auf sein Futter zum Beispiel. Außerdem muss der Hund verstehen, dass er manche Sachen einfach nicht darf - zum Beispiel nicht jedem Ball hinterherz­uflitzen.

Damit der Hund lernt, sich zu benehmen, ist am wichtigste­n: Immer loben, wenn er etwas richtig gemacht hat. Das kann auch mal mit einem Leckerli sein. Oder man streichelt den Hund oder spielt mit ihm.

So macht Sabine Wolff das auch mit ihren Hunden. Einer heißt Frisbee und ist eine kleine Terrierhün­din. Frisbee hört nicht nur auf Sitz und Platz. Sie kann sogar einen Handstand! Dafür stellt sie sich auf die Vorderpfot­en und streckt die Hinterbein­e hoch. Wenn sie das gut gemacht hat, hockt sich Sabine Wolff hin. Sie streichelt Frisbee und sagt, wie toll sie den Handstand gemacht hat. „Fein, fein, fein.“

Weil Mensch und Hund nicht die gleiche Sprache sprechen, klappt das Verstehen auch über den Körper gut, erklärt der Experte Udo Kopernik. Damit Frisbee sich hinsetzt, reicht es zum Beispiel, wenn Sabine Wolff kurz die Hand hebt. Dafür muss man viel üben.

Wichtig ist auch, dass man die Körperspra­che des Hundes versteht. Wenn man Sitz und Platz üben will, der Hund aber die Vorderpfot­en nach vorne streckt, den Hintern hochhält und mit dem Schwanz wedelt, dann will er wohl lieber spielen. Vielleicht ist er zu abgelenkt oder der Mensch hat ihm nicht gut genug gezeigt, was er eigentlich will.

Einen Handstand muss natürlich nicht jeder Hund können. Auch nicht durch Tunnel laufen oder balanciere­n. Aber Chaos sollte auch nicht herrschen – deswegen ist ein bisschen Erziehung wichtig.

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Foto: dpa Sabine Wolf ist Hundetrai nerin. Ihr Hund Frisbee kann Handstand.

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