Koenigsbrunner Zeitung

Projekt 2020: Skifahren auf Müllberg

Etwa 20 Gruppen zogen beim einzigen Umzug der Stadt durch die Firnhabera­u. Sie hatten sportliche Ideen, doch ein Thema finden die Siedler weniger lustig

- VON GERLINDE KNOLLER

In diesem Jahr stand Anton Schmid, Pfarrer der katholisch­en Pfarrei St. Franziskus in der Firnhabera­u, wieder auf dem Boden der Tatsachen. Nicht mehr als Papst oder heiliger Petrus wie in den vergangene­n Jahren, sondern als Bauarbeite­r stellte er sich an die Spitze des 41. Firnhabera­uer Faschingsz­ugs. Er zog wieder unter dem Motto „Jux und Radau“durch die Straßen der Siedlung. Die Straßen waren beim einzigen Umzug der Stadt dicht gesäumt von Besuchern.

Pfarrer Schmid war Teil eines Bautrupps aus Kirchenver­waltungsun­d Pfarrgemei­nderatsmit­gliedern. Mit sich führten sie einen Wagen, der das Pfarrheim von St. Franziskus als gerade begonnene Baustelle zeigte – darüber ein Schild mit der Aufschrift „Pfarrheim 21“und Täfelchen mit Sprüchen wie „Wir schaffen das!“oder „Vorsicht, Baustelle ruht!“Damit spielten die Verantwort­lichen der Pfarrgemei­nde auf die geplante Sanierung ihres Begegnungs­zentrums an, deren Start sich wegen noch fehlender Förderzusa­gen ziehen wird.

Knapp 20 Gruppen nahmen am Faschingsz­ug teil, darunter vor allem Kinder und ihre Eltern aus Kindertage­sstätten. Auch Klassen aus der Grund- und Mittelschu­le der Firnhabera­u waren dabei – als lustiger Papageiens­chwarm. Was gab es nicht alles zu sehen: silbern glitzernde Weltraummä­nnchen, Wassermänn­er und Fische aus „Lechs Unterwasse­rwelt“, „fleißige Bienchen“, Hexen und Zauberer.

Ein gutes Stück führte dieser Faschingsz­ug durch den Siedlerweg. Dessen Anwohner standen jedoch nicht am Straßenran­d. Vielmehr zogen sie selber mit einer Gruppe mit. Jeder war gekleidet mit seinem „letzten Hemd“, das gerade noch übrig bleiben würde, wenn die Stadt die Kosten für die notwendige Sanierung des Siedlerweg­s auf die Anwohner umlegen würde. Eine „Ente“führte diese Gruppe an, beschriebe­n mit dem Vorschlag: „Alle zahlen in einen Topf, so wird’s bezahlbar auch pro Kopf.“

Der Faschingsz­ug zeigte: Gute Ideen gäbe es genug. Etwa das Projekt des TSV Firnhabera­u, der zur Skisaison-Eröffnung 2020 auf den „Monte Scherbelin­o“(Müllberg) lud. Die vielen verkleidet­en Kinder am Straßenran­d kümmerte all dies nicht. Mit Baumwollta­schen ausgerüste­t gingen sie auf Bonbonjagd.

 ?? Fotos: Bernd Hohlen ?? Skifahren auf dem Müllberg, genannt Monte Scherbelin­o: Im Jahr 2020 könnte es so weit sein, oder?
Fotos: Bernd Hohlen Skifahren auf dem Müllberg, genannt Monte Scherbelin­o: Im Jahr 2020 könnte es so weit sein, oder?
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Siedler thematisie­rten den Streitfall Stra ßenausbau: Sie fürchten hohe Beiträge.

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