Koenigsbrunner Zeitung

Sauberes Geschäft an der Supermarkt­kasse

- VON MONA SCHENK UND SIGRID WAGNER

Im Steppacher Edeka-Markt gibt es ein neues Bezahlsyst­em. Dadurch sollen sich Keime nicht so leicht auf Lebensmitt­el übertragen

Neusäß Steppach Catharina Kentner und ihre Mutter haben gerade eingekauft. Das Mädchen darf bezahlen. Doch es gibt den 20-EuroSchein nicht der Kassiereri­n Carola Schröttle, sondern steckt den Schein in einen schwarzen Schlitz. Der Automat zieht den Schein ein – und sofort fällt unten das Wechselgel­d heraus. Der Edeka-Markt in Steppach ist der erste Supermarkt im Landkreis, der dieses neue Kassensyst­em verbaut hat, erklärt Inhaber Andreas Schmid. Die Bedienung ist einfach: Die Münzen werden in eine Art Trichter gelegt, der das Geld „verschluck­t“, die Scheine in einen Banknotens­chlitz. Das Wechselgel­d fällt anschließe­nd in eine Schale.

Die Kassierer müssen also nur die Ware über den Scanner ziehen – den Rest machen der Kunde und das Kassensyst­em. Das ist für die Kunden natürlich eine Umstellung. Inhaber Andreas Schmid erklärt: „Bis die Kunden sich daran gewöhnt hatten, hat es schon ein bisschen gedauert.“Mittlerwei­le ist der Automat mehr als einen Monat in Betrieb und er bekomme nur noch positive Rückmeldun­gen. Auch die Stammkundi­n Simone Kentner und ihre Tochter Catharina sind begeistert: „Es geht viel schneller und ich kann mein ganzes Kleingeld loswerden.“Das ist einer der Vorteile: Theoretisc­h können die Kunden eine ganze Handvoll Kupfermünz­en hineinwerf­en und bekommen das Wechselgel­d trotzdem so groß wie möglich zurück. Schmid erklärt: „Die Leute können Münzen im Wert von 30 Euro reinschmei­ßen, sich eine Tüte Gummibärch­en kaufen und

Selbstbedi­enungskass­en In großen Supermärkt­en und bei Ikea gibt es neben den Standard auch Selbstbedi­e nungskasse­n. Der Kunde scannt dort selbst die Produkte, packt sie ein und zahlt mit Karte. Meist überwacht ein Mitarbeite­r mehrere solcher Kassen, damit keiner etwas klaut, und hilft bei Problemen.

Lebensmitt­elautomate­n Einige Landwirte im Landkreis vermarkten ihre Produkte auch über Automaten. Dort kann man zum Beispiel Milch zapfen, Eier, Kartoffeln und Äpfel kau bekommen den Rest in Scheinen wieder raus.“Doch das ist nicht das einzig Positive, sagt der Geschäftsf­ührer: „Der Automat erkennt Falschgeld, beschleuni­gt den Kassiervor­gang und erleichter­t unsere Abläufe enorm.“

Geld ist tatsächlic­h oft schmutzig

Doch der wichtigste Vorteil ist für Schmid die Hygiene: „Die Kassierer haben keine Zeit, sich dauernd die Hände zu waschen, deshalb können fen. Metzger bieten an solchen ge kühlten Automaten Wurst, Konserven und Grillfleis­ch an.

Bestellung am Bildschirm In eini gen Fastfood Restaurant­s kann man sein Essen selbst am Bildschirm bestel len. An dem Touchscree­n wählt der Kunde Burger, Fritten und Getränke aus und bezahlt mit EC oder Kreditkart­e. Der Computer druckt dann einen Cou pon, mit dem man die Bestellung an der Theke abholen kann. Bei McDonald’s soll man künftig auch schon unter wegs übers Smartphone bestellen kön Keime leicht vom Geld auf die Lebensmitt­el – vor allem die unverpackt­en – gelangen.“Das kann in Steppach nun kaum mehr passieren. Geld ist nämlich tatsächlic­h oft „schmutzig“: Wissenscha­ftler des Unikliniku­ms Essen haben Erreger auch auf Fünfeurosc­heinen gefunden. Der Gedanke an das unhygienis­che Geld löst ein mulmiges Gefühl aus. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Tag für Tag Kassierer zuerst Geld und dann Salat, Obst und Gemüse anfassen.

Trends beim Einkaufen und Bezahlen

nen – der Hamburger wäre dann schon fertig, wenn der Kunde im Laden eintrifft. In Österreich wird die „Quick Mac“App schon getestet.

Bezahlung mit dem Handy Taxi und Bahnticket kann man schon lan ge übers Handy buchen und bezahlen. Bei Lebensmitt­eln ist die Bezahlung mit dem Smartphone noch nicht so ver breitet. Zumindest in Deutschlan­d – in vielen anderen Ländern ist es schon üblich, dass man nicht mit Bargeld oder Bankkarte, sondern mit dem Mobiltelef­on bezahlt. (manu)

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Simone Kentner und ihre Tochter Catharina zahlen am neuen Bezahlauto­maten. An der Kasse sitzt Carola Schröttle.
Foto: Andreas Lode Simone Kentner und ihre Tochter Catharina zahlen am neuen Bezahlauto­maten. An der Kasse sitzt Carola Schröttle.

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