Doch kein Tatort mit Harald Schmidt
Der Entertainer sagt zwei Wochen vor Drehbeginn ab. Aber warum?
Baden Baden Es war ein großer Coup – und nun wird daraus nichts. Entertainer Harald Schmidt will beim neuen Schwarzwald-„Tatort“nicht mehr mitspielen. Warum? So richtig weiß das keiner. „Wir haben das erst am Wochenende erfahren“, sagt Wolfgang Utz, Sprecher des Südwestrundfunks (SWR). „Es hat uns kalt erwischt“, sagt seine Kollegin Annette Gilcher.
Von Schmidts Agentin, Sigrid Korbmacher, heißt es: „Dazu gibt es leider keinen weiteren Kommentar.“Die offizielle Begründung lautet: Persönliche Gründe stecken hinter Schmidts Entscheidung. „Wir sind äußerst betroffen und bedauern das sehr“, heißt es von der SWR-Filmchefin Martina Zöllner.
„Was das Drehbuch und seine Rolle betrifft, herrschte bestes Einvernehmen“, sagt SWR-Sprecherin Gilcher. Insgesamt sind wie gehabt vom 7. März an 24 Drehtage vorgesehen – vier davon eigentlich mit Harald Schmidt.
Der hatte sich eigenen Angaben zufolge seinerzeit richtig auf seine Rolle als Gernot Schöllhammer gefreut. „Tatort ist das Einzige, das ich noch nicht gespielt habe“, hatte Schmidt gesagt. Sogar bei der Polizei Freiburg war Schmidt vor einigen Monaten bereits vorstellig geworden, um sich besser in seine „Tatort“-Funktion als Leiter der Freiburger Kripo einfühlen zu können. „Es war ein intensiver Austausch“, sagt eine Sprecherin der Freiburger Polizei.
Laut Gilcher sollte Schmidts Rolle als Chef der beiden neuen „Tatort“-Ermittler Franziska Tobler und Friedemann Berg „klein und prägnant“sein. Das ist erst mal passé. Wie das Drehbuch jetzt umgefriemelt wird, ist offen und wird die zuständige SWR-Redaktion die nächsten drei Wochen beschäftigen.
Auch der Chef der Freiburger Kriminalpolizei, Peter Egetemaier, findet es „sehr, sehr schade, dass Schmidt nicht mehr dabei ist“. Der Entertainer sei mehrfach in der Freiburger Dienststelle gewesen und habe viele gute Fragen zum Polizeialltag gestellt. Sollte der SWR nun mit einem Ersatz um die Ecke kommen, wäre Egetemaier aber wieder mit Rat und Tat dabei. „Wir helfen gerne!“