Zimmer Service
Artà liegt im grünen Nordwesten Mallorcas. Zu Füßen des Kalvarienberges hat sich das Boutiquehotel „Jardi“versteckt. Wer hineinschaut, steht im einstigen Herrenhaus auf uraltem Steinboden. Geschlemmter Kathedralenputz an den Wänden, Lampenfüße aus verwittertem Holz. Ein winziger Empfang, eine Bar, und eine große Familientafel, über der ein moderner Lüster wie ein Wasserfall hängt. Zwölf Zimmer und Suiten, mehr nicht. Hinterm Eingangsbereich öffnet sich ein winziger Hof für das Frühstück. Ein Garten in Hanglage schickt seine Düfte herunter, bordet über Mauern. Frösche quaken. Von irgendwo her rinnt Wasser. Die Anlage ist von der Schweizer Gartenarchitektin Helène Lindgren erdacht. Ein verwunschener intimer Ort, der jedem Gast seinen persönlichen Rückzugsort bietet. Die Suiten und Zimmer sind zum Bleiben schön. Die meisten Gäste sind tagsüber auf Achse. Da wären die Sofas im Schatten am plätschernden Pool frei. On Top ein nicht einsehbares Himmelbett für den Tagesschlummer. Auf dem Rücken liegend sieht man die Festung und die vorüberschwirrenden Mauersegler.
Am besten, man macht ein wenig Gartenhopping an so einem Nachmittag, bis die Gäste vom Strand erschöpft wieder eintrudeln. Erst dann fahren wir mit dem Auto ans nahe Meer. So spät am Nachmittag herrscht dort milde Ruhe. Die tief stehende Sonne überzieht die Strandhocker und Badenden mit Gold. Der Sand rieselt zwischen den Zehen durch und dehnt die Zeit wie im Stundenglas. Auch in Artà herrscht jetzt Sonnenuntergangsstimmung. Vom Hausgarten des „Jardi“aus kann man den apfelsinenroten Himmel hinterm Kalvarienberg sehen. Inge Ahrens Jardi