Sprachenzentrum: Studenten sind erleichtert
Räumlichkeiten Der Umzug in den Sigma-Park ist vom Tisch. Wie es jetzt weitergeht
Die Nachricht, dass das Sprachenzentrum der Universität Augsburg vom Campus wegziehen soll, sorgte unter vielen Studenten in den vergangenen Wochen für Unmut. Es gab unter anderem eine öffentlichkeitswirksame Protestaktion in der Mensa. Viele Studenten müssten nach einem Umzug längere Wege in Kauf nehmen. Als alternative Standorte waren unter anderem das Hochhaus „Büro Center Messe“(BCM) und der Sigma-Park an der Werner-von-Siemens-Straße in der Auswahl.
Grund für den gestiegenen Platzbedarf ist, dass die Zahl der Studierenden seit Jahren steigt und damit auch die Verwaltung der Universität wächst und Raum braucht. Die geplante Medizinische Fakultät spielt nur eine untergeordnete Rolle. „Auf dem Campus wird es drei Büros für das Gründungsdekanat und die Stabsstelle ,Aufbau der Medizinischen Fakultät und Strategische Entwicklung‘ geben. Die neue Fakultätsverwaltung wird auch auf dem Campus beim Klinikum angesiedelt“, informiert die Uni.
Nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen der Universität zeigte sich der Studierendenrat der Philologisch-Historischen Fakultät etwas erleichtert. „Zumindest unserer Forderung, die Lehre des Sprachenzentrums auf dem Campus zu erhalten, wurde nachgekommen – vielleicht nicht zuletzt durch eure Unterstützung und unsere Petition an den bayerischen Landtag“, heißt es in einer Mitteilung an die Studenten. Insgesamt unterschrieben 1410 Studenten dafür, dass die Wege auch künftig kurz bleiben.
Konkret bedeutet dies, dass das Thema Umzug in den Sigma-Park vom Tisch ist. „Die Untersuchungen haben ergeben, dass für 500 bis 900 Studenten Nachteile bei der Stundenplangestaltung entstehen könnten, weil sich die Sprachkurse dann zeitlich mit den Lehrveranstaltungen überlagern. Deswegen wird diese Option nicht weiterverfolgt und andere Optionen näher geprüft“, informiert Pressesprecher Michael Hallermayer. Die Untersuchungen hinsichtlich des Standortes BCM-Hochhaus laufen noch. Die Ergebnisse werden anschließend mit den Betroffenen besprochen. „Am Ende geht es darum, eine Lösung zu finden, die für alle verträglich ist und die Qualität des Lehrbetriebs nicht verschlechtert, sondern sie im besten Fall sogar verbessert“, so der Vizepräsident der Universität, Werner Schneider. Das BCM-Hochhaus ist nur eine Straßenbahnhaltestelle von der Universität entfernt.
Die weiteren Überprüfungen und die Gespräche mit den Betroffenen sollen bis Ende März abgeschlossen sein. Die Lösung soll dann im Sommersemester 2017 umgesetzt werden, damit das Sprachenzentrum zum Wintersemester 2017/2018 mit überarbeitetem Raumkonzept starten kann.
Das Uni-Sprachenzentrum wird stark genutzt, vor allem von Philologen. Amerikanisten, Romanisten oder auch Lehramtsstudenten verbessern dort ihre praktischen Kenntnisse in Fremdsprachen. Viele haben Pflichtkurse. Insgesamt machen die Philologen knapp ein Viertel der 20 000 Unistudenten aus. Aber auch Studierende anderer Fachrichtungen nutzen das Angebot auf freiwilliger Basis, etwa, um sich für ein Auslandssemester fit zu machen.