Umfrage unter Studenten mit Behinderung
Was ist nötig für ein erfolgreiches Studium?
Aktuell werden Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten an über 150 deutschen Hochschulen zu ihrer Studiensituation befragt. So auch in Augsburg. Die Erhebung läuft noch bis Ende Februar. Sie soll dazu beitragen, die Situation betroffener Studenten zu verbessern.
Zur Zielgruppe gehören insbesondere Studenten mit Beeinträchtigungen der Sinne und Bewegung, mit chronischen oder länger andauernden psychischen und körperlichen Erkrankungen, aber auch Studierende mit Störungen wie Legasthenie und Autismus.
Auch etwa jeder dritte Student der Universität und der Hochschule Augsburg wurde per E-Mail zur Teilnahme an der Studie eingeladen, und zwar unabhängig davon, ob eine gesundheitliche Beeinträchtigung tatsächlich vorliegt. Denn gesundheitliche Beeinträchtigungen Studierender sind in keiner Datenbank erfasst. Betroffene können für die Erhebung also nur per Zufall erreicht werden.
Das Deutsche Studentenwerk und das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung wollen mit dieser Studie herausfinden: Unter welchen Voraussetzungen gelingt ein Studium mit Beeinträchtigungen? Was behindert ein erfolgreiches Studium? Welche Beratungsund Unterstützungsangebote für Studierende mit Beeinträchtigungen haben sich bewährt? Wie gut funktionieren Nachteilsausgleiche?
Nach Erkenntnissen des Studentenwerks haben vor allem Studierende, die erkranken, Beratungsbedarf zu den Themen Nachteilsausgleich, Studienfinanzierung und Assistenzleistungen. „Die Zahl der Ratsuchenden mit nicht sichtbaren Behinderungen und psychischen Erkrankungen nimmt kontinuierlich zu“, informiert Sprecher Michael Noghero. Er ist ebenfalls Beauftragter des Studentenwerks Augsburg für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. Nach seinen Erfahrungen habe sich gezeigt, dass auch Lehrende viele Fragen zum Umgang mit Studierenden mit Behinderung haben, wenn sich die Einschränkungen im Alltag an der Hochschule oder Universität auswirken. Die Ergebnisse der Studie werden im Frühjahr 2018 erwartet.