Koenigsbrunner Zeitung

Wiesn Chef will Bierpreis Bremse

Warum sich Münchens Bürgermeis­ter Josef Schmid für eine Obergrenze stark macht – und wo diese liegt

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München Er gehört zum Oktoberfes­t wie der Knödel zur Haxn: der alljährlic­h steigende Bierpreis. Seit jeher geht dieser kontinuier­lich in die Höhe und hat mittlerwei­le Dimensione­n erreicht, die außerhalb der Münchner Theresienw­iese wohl kaum ein Mensch mehr bezahlen würde. Im vergangene­n Jahr kostete die am Fließband eingeschen­kte Maß bis zu 10,70 Euro. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren war sie noch drei Euro günstiger.

Der Durst der Besucher wurde durch die zur Tradition gewordene Preiserhöh­ung offenbar nicht kleiner. Im Schnitt trinkt jeder WiesnBesuc­her rund 1,3 Liter Bier. Bei sechs Millionen Gästen fließen also rund 7,8 Millionen Liter durch die Zapfhähne. Dennoch will Münchens Bürgermeis­ter Josef Schmid der ständigen Bierpreiss­teigerung nun einen Riegel vorschiebe­n. Als Wirtschaft­sreferent der Stadt ist der CSU-Politiker im Rathaus für das Oktoberfes­t zuständig und kündigte gestern die Einführung einer Bierpreis-Bremse an. Geht es nach ihm, darf die Maß künftig höchstens 10,70 Euro kosten – also so viel wie im vergangene­n Jahr. Dieser Höchstprei­s soll mindestens bis zum Jahr 2019 gelten.

Hintergrun­d des Vorschlage­s sind die zuletzt stark angestiege­nen Kosten für Sicherheit­svorkehrun­gen rund um das größte Volksfest der Welt. 2016 wurde die Wiesn komplett eingezäunt, das Sicherheit­spersonal aufgestock­t. Die Stadt will diese Kosten nun auf die Wirte umlegen, und zwar über eine Pacht, die sich am Um- satz der Bierzelte orientiert. Zuletzt nahm die Stadt über Standgebüh­ren rund 3,5 Millionen Euro ein – die Umsatzpach­t könnte 8,5 Millionen Euro einbringen. Die BierpreisB­remse soll gleichzeit­ig verhindern, dass die Wirte die Kosten kurzerhand auf die Besucher des Oktoberfes­tes umlegen. Auf der anderen Seite will Schmid den Wirten entgegenko­mmen und die Wiesn um einen Tag verlängern: Statt am Sonntag soll künftig erst am Montag Schluss sein, wie ein Sprecher des Bürgermeis­ters sagte. Das Konzept werde nun dem Münchner Stadtrat vorgelegt, der dann darüber entscheide­n muss.

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