Grundwasserhochstand wird im Landtag diskutiert
Die Situation im Osten der Stadt wird morgen in öffentlicher Sitzung vorgetragen. Franz Roßmanns Erwartungen sind gedämpft
Königsbrunn/München Auf ein Neues, könnte die Devise heißen: Am morgigen Donnerstag, 23. Februar, geht es im Bayerischen Landtag wieder einmal um eine Grundwasserabsenkung im Osten der Stadt. Seit rund 30 Jahren setzt sich Franz Roßmann für die Anliegen der durch hohes Grundwasser geschädigten Königsbrunner Bürger ein, die immer wieder gegen Wasser in ihren Kellern ankämpfen.
Roßmann stellte den Antrag an den Petitionsausschuss, der nun im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz vorgetragen wird. Für den Königsbrunner ist es bereits der zweite Antrag. Bereits 1995 for- mulierte er eine Petition an den Landtag, die damals allerdings erfolglos blieb. Eine Hürde ist unter anderem der Naturschutz, denn Teile des Siebentischwaldes erhielten den Status eines EU-geschützten Flora-Fauna-Habitats. Damit ist eine – durch hohes Grundwasser ge- prägte – Tier- und Pflanzenwelt als schützenswert definiert.
Anstoß für die neuerliche Petition sei die BR-Livesendung „jetzt red i“gewesen, die im Juni 2015 aus dem Trachtenheim ausgestrahlt wurde, ist von Franz Roßmann zu erfahren. Damals wurde Umweltministerin Ulrike Scharf mit dem Thema konfrontiert. Sie erteilte aber der Forderung nach Entschädigung für die Betroffenen eine klare Absage, da das Wasserwirtschaftsamt warnend darauf hingewiesen habe.
Die Stadt habe daraufhin die Angelegenheit noch einmal geprüft und ein 60-seitiges Dokument erarbeitet, das nun die Grundlage für die Petition von Roßmann darstellt. Der Petitionsausschuss hat die An- gelegenheit nach Beratung an den Umweltausschuss weitergegeben.
Wenn der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt morgen das Anliegen der Königsbrunner im Umweltausschuss in öffentlicher Sitzung vorträgt, wird Franz Roßmann unter den Zuhörern sein. Seine Erwartungen sind gedämpft: „Ich glaube an gar nichts mehr“, äußert er sich gegenüber unserer Zeitung. Wichtig ist ihm, „dass die Wahrheit dokumentiert wird und dass der Staat einsieht, dass er für die Behebung der Sache Verantwortung trägt“. Die Landesregierung hatte den Bau der Staustufen in den 1970er-Jahren vorangetrieben. „Es geht jetzt darum, dass endlich eine Lösung gefunden werden muss“, so Roßmann.