Koenigsbrunner Zeitung

Mehr Babys, weniger Hebammen

- VON DANIELA HUNGBAUR

Warum sich Bürger für die Geburtshil­fe starkmache­n

Augsburg Endlich! Was haben sich Politiker die Münder fusslig geredet, was haben sie Eltern nicht alles versproche­n, was haben sie nicht für düstere Szenarien einer greisen Gesellscha­ft ersonnen. Und nun? Jetzt bekommen Frauen mehr Kinder. Auch in Bayern. Doch jetzt müssen Schwangere fürchten, keine Hebamme zu finden, die ihnen bei der Geburt hilft – oder dass die Geburtssta­tion in ihrer Nähe schließt.

Susanna Oberdorfer-Bögel will sich mit dieser Entwicklun­g nicht abfinden. Die Mutter von zwei Kindern hat mit Mitstreite­rn eine Bürgerinit­iative für den Erhalt der Geburtssta­tion an der Illertalkl­inik in Illertisse­n ins Leben gerufen. Rund 23000 Bürger sprachen sich bei einem Bürgerents­cheid dafür aus. Doch jetzt streitet die Politik, ob der Wille der Bürger auch umgesetzt werden muss. Wie zu erahnen ist, geht es um viel Geld. Oberdorfer­Bögel fragt sich wiederum, ob ein wirtschaft­sstarker Landkreis wirklich an der medizinisc­hen Grundverso­rgung der Bürger sparen muss. Auch betont sie: „Eine Geburt ist keine Krankheit.“Wichtig sei ein vertrauens­volles Verhältnis zur Hebamme und zum Arzt sowie eine angenehme Atmosphäre. Astrid Giesen spricht sie damit aus der Seele. Die Vorsitzend­e des bayerische­n Hebammenve­rbandes setzt auf so engagierte Bürger wie Oberdorfer­Bögel, denn sie fürchtet Schlimmes: Noch in diesem Jahr könnte das Hebammenge­setz auf den Prüfstand kommen. Es besagt heute unter anderem, dass ein Arzt nur im Notfall eine Geburt ohne Hebamme durchführe­n darf. Es stärkt die Position dieses traditions­reichen Berufes. Wie wichtig der Politik diese Arbeit ist, kann sie also zeigen. Auf Bayern können Sie schon mal lesen, wie Gesundheit­sministeri­n Huml die Lage der Schwangere­n sieht.

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