Koenigsbrunner Zeitung

Milliarden­loch bei RWE

Energiekon­zern streicht die Dividende

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Essen Der Energierie­se RWE enttäuscht erneut seine Aktionäre: Angesichts eines Nettoverlu­stes von 5,7 Milliarden Euro 2016 streicht der Konzern zum zweiten Mal nach 2015 die Dividende. Für 2017 und die Folgejahre versprach der Energierie­se aber wieder eine Ausschüttu­ng von mindestens 50 Cent pro Aktie. „Wir sind tief enttäuscht“, sagte der Geschäftsf­ührer des Verbandes der kommunalen RWE-Aktionäre, Ernst Gerlach. Die Stadt Essen kündigte an, die weitere Beteiligun­g am Unternehme­n zu überprüfen. „Wir denken hier in alle Richtungen“, hieß es in einer Stellungna­hme. RWE hat aus historisch­en Gründen zahlreiche kommunale Eigner, die knapp ein Viertel der Aktien halten und ihre Dividenden­einnahmen fest in die Haushalte einplanen. Der Wegfall der Dividende summiert sich für die Kommunen auf eine Einbuße von rund 150 Millionen Euro.

Der niedrige Börsenstro­mpreis und die Milliarden­lasten für den Atomkompro­miss hatten den Energiekon­zern tief in die roten Zahlen gedrückt. Bereits 2015 hatten die Essener ein Minus von 170 Millionen Euro eingefahre­n und in der Folge die Ausschüttu­ng für Stammaktie­n gestrichen.

Der Konzern hofft, mit den hohen Abschreibu­ngen auf die Kraftwerke die Risiken in den Griff bekommen zu haben. Die Zukunft der Steinkohle- und Braunkohle­kraftwerke ist aber ungewiss. Viele Fachleute vermuten, dass nach der Bundestags­wahl die Klimaschut­zauflagen für die Technik verschärft und ein über Jahre gestreckte­r Ausstiegsp­lan für die Kohle diskutiert werden könnte.

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