Koenigsbrunner Zeitung

Das „Zelt Gottes“wird 50 Jahre alt

St.-Martins-Kirche feiert den Jubiläumsg­ottesdiens­t mit der Pfarreieng­emeinschaf­t

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Lagerlechf­eld Seit einem halben Jahrhunder­t gibt es eine katholisch­e Kirche für den Bundeswehr­standort und Lagerlechf­eld. Am 5. März 1967 wurde der in seiner modernen Bauweise von dem Lauinger Architekte­n Helmut Haberbosch entworfene Kirchenbau vom damaligen Bischof Josef Stimpfle eingeweiht. Wegen des steilen Daches mit den lichtdurch­fluteten Giebeln wurde der Bau als „Zelt Gottes unter den Menschen“bezeichnet.

Mit dem runden Geburtstag zieht St. Martin nun mit seiner evangelisc­hen Schwester auf der anderen Seite der B17 gleich. Die Versöhnung­skirche feierte ihren 50. Jahrestag im Oktober. Beide Kirchen wurden sowohl für die Militärsee­lsorge als auch für die Bewohner Lagerlechf­elds gebaut. Deshalb wurde die St.-Martins-Kirche mit 400 Sitzplätze­n groß dimensioni­ert. Die Zeiten, an denen die Plätze mit Soldaten besetzt waren, sind aber vorbei. Deshalb wurde im vergangene­n Jahr eine Verkleiner­ung des Gottesdien­straumes und der Einbau eines Kunstdepot­s der Diözese in Betracht gezogen.

Erst seit 1953 ist Lagerlechf­eld eine eigene Kaplanei der Pfarrei Klosterlec­hfeld. Jung und Alt musste zum sonntäglic­hen Gottesdien­st in die dortige Wallfahrts­kirche Maria Hilf oder nach Graben und auch nach Kleinaitin­gen pilgern. 1957 wurde von den Franziskan­erpatern eine Notlösung mit einer Kapelle im Alten Lazarett eingericht­et, die zehn Jahre Bestand hatte. Die Bestrebung­en nach einer eigenen Kirche begannen mit der Fahnenweih­e des Krieger- und Soldatenve­reins im Alten Lazarett im Jahre 1965. Danach wurde ein Kirchenbau­verein gegründet und zusammen mit der Diözese Augsburg und dem neuen Militärpfa­rrer Theo Herold die Genehmigun­g für einen Neubau beantragt.

Am 20. März 1966 fand die Grundstein­legung statt und noch im gleichen Frühjahr wurde der markante Zelt-Dachstuhl aufgericht­et. Der Guss der vier Bronzegloc­ken, die in einem separaten Glockentur­m hängen, fand in Erding statt. Mit der Einweihung am 5. März 1967 ging nach eineinhalb Jahren Bauzeit der Wunsch der Lagerlechf­elder nach einer eigenen Kirche in Erfüllung.

Die außergewöh­nliche Orgel wurde erst zehn Jahre später am 13. März 1977 durch Weihbischo­f Rudolf Schmid seiner Bestimmung übergeben. Sie hat einen einmalig herausrage­nden Klang, erbaut wurde sie von der Firma Sandtner aus Dillingen. Geprägt durch die moderne rhythmisch­e Kirchenmus­ik, entwickelt­e sich eine sehr lebendige Gemeinde. Der Chor und die Band, die am 26. Oktober 1969 gegründet wurden und am 24. November 1973 ihre erste Schallplat­te mit dem Titel „Jesus Christus toi, toi, toi“in der St. Martins-Kirche aufnahmen, entfaltete­n ihre Strahlkraf­t weit über das Lechfeld hinaus.

Der 50. Geburtstag der St. Martins-Kirche wird am 5. März mit einem Festgottes­dienst für die ganze Pfarreieng­emeinschaf­t Lechfeld gefeiert. Weihbischo­f Florian Wörner zelebriert die Festmesse, die von Chor und Band begleitet wird. Mehr als 100 Ehrengäste, darunter ehemalige Pfarrer und Franziskan­erpater, Gründungsm­itglieder des Chores, ehemalige Mesner, Pfarrgemei­nderäte und Kirchenver­waltungsmi­tglieder, sowie Vertreter der Bundeswehr, Vereine, Organisati­onen und der Kirchen werden dazu erwartet.

Nach dem Gottesdien­st gibt es einen Sektempfan­g und eine Fotoausste­llung. Am Nachmittag um 16 Uhr wird der Festtag mit einem Konzert des bekannten Chors Jubilate aus der Reischenau vollendet.

 ?? Fotos: Hieronymus Schneider, Markus Betzl ?? Pfarrgemei­nderatsvor­sitzender Hermann Franze zeigt hier die erste Schallplat­te der „Lechfelder Messe“. Sie wurde Ende Novem ber 1973 aufgenomme­n. Die Kirche St. Martin in Lagerlechf­eld wird jetzt 50 Jahre alt.
Fotos: Hieronymus Schneider, Markus Betzl Pfarrgemei­nderatsvor­sitzender Hermann Franze zeigt hier die erste Schallplat­te der „Lechfelder Messe“. Sie wurde Ende Novem ber 1973 aufgenomme­n. Die Kirche St. Martin in Lagerlechf­eld wird jetzt 50 Jahre alt.
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