Koenigsbrunner Zeitung

Sind Brezen zum Aufbacken besser als frische?

In einer Untersuchu­ng der Stiftung Warentest schneidet Tiefkühlwa­re gut ab. An der Auswahl der Produkte gibt es jedoch Kritik

- VON SASCHA GELDERMANN

Augsburg Tiefkühl-Brezen überzeugen im Durchschni­tt etwas mehr als frische vom Bäcker – zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in ihrem Test. Durchgefal­len ist keines der überprüfte­n Produkte: Alle bekamen die Note „gut“oder „befriedige­nd“. Bei der Ware zum Aufbacken schnitten aber neun von zehn Laugenbrez­n „gut“ab, bei den frischen nur zwei von sieben.

Dafür führt die Stiftung Warentest mehrere Gründe an. So könnten Tiefkühlbr­ezn frisch aus dem Ofen genossen werden, während das Gebäck beim Bäcker oder beim Discounter oft mehrere Stunden in der Theke liege und dadurch nicht mehr so knusprig sei. Dazu komme, dass Laugenbrez­en oft ungesund viel Salz enthielten – beim selber Aufbacken könnte das Salz aber zumindest selbst dosiert werden.

Die Tester haben frische Brezen von Anbietern untersucht, die bundesweit vertreten sind. Regionale Bäcker wurden daher nicht berücksich­tigt, dafür vor allem Discounter wie Aldi oder Lidl. Vom Landes-Innungsver­band für das bayerische Bäckerhand­werk kommt daher Kritik. Geschäftsf­ührer Wolfgang Filter sagt: „Bei den Menschen kommt die Aussage an, dass Tiefkühlpr­odukte besser seien als die vom Bäcker – doch im Test wurde nur Massenware untersucht.“

Er finde diese Aussage ungünstig, auch wenn er der Stiftung Warentest nichts unterstell­en möchte. Er könne nachvollzi­ehen, dass für die Vergleichb­arkeit bundesweit­e Anbieter gewählt wurden. „Aber frische Brezen von wirklichen Handwerksb­äckern hätten garantiert besser abgeschnit­ten“, sagt Filter. Das sollten Verbrauche­r bei diesem Test berücksich­tigen.

Über eines freut sich Filter aber: Die Stiftung Warentest hat festgestel­lt, dass Aluminium in Brezen kein Problem mehr ist. In den vergangene­n Jahren sorgte die Belastung immer wieder für Aufregung, nachdem das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it 2013 davor gewarnt hatte. Den Testern zufolge stecke das Metall in geringen Mengen immer noch in Brezen – ein 60 Kilo schwerer Erwachsene­r müsste aber mindestens 190 Stück pro Woche essen, damit es bedenklich werde. So viel schafft auch der größte Brezen-Fan nicht. Filter vom Landes-Innungsver­band sagt dazu: „Das Problem haben wir im Griff.“Die Stiftung Warentest sieht das genauso. Das liege daran, dass Bäcker nun Edelstahl- statt Aluminum-Backbleche benutzten.

Geschmack oder Geruch sind der Stiftung Warentest zufolge bei allen Brezen im Test „gut“oder „befriedige­nd“. Bei den Tiefkühl-Produkten überzeugte die Marke „Ditsch“am meisten. Schlusslic­ht der Untersuchu­ng sind die Brezen der EdekaEigen­marke „Gut & Günstig“.

Insgesamt fielen die Bewertunge­n aber sehr ähnlich aus – auch da die Firma „Bäcker Bachmeier“neben dem Produkt mit dem eigenen Namen fünf weitere hergestell­t hat – und zwar für Aldi Nord, Aldi Süd, Rewe, Edeka und für Netto frische Brezen. Die Stiftung Warentest betont, dass die Rezepturen trotzdem nicht identisch sein müssen.

Bei den frischen Brezen erhielt der Anbieter Le Crobag mit 2,1 die beste Note und damit auch dieselbe Bewertung wie die beste Tiefkühlwa­re. Mit Ditsch bekam noch ein weiterer Bäcker die Note „gut“.

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Foto: dpa Frisch gebacken oder tiefgekühl­t: Nicht jede Breze schmeckt gleich.

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