Das Schulbuch verschwindet nicht
Der Sachaufwandsträger für die Leonhard-Wagner-Mittelschule wird mit neuen Lehrplänen konfrontiert. Die Schule ist dieses Jahr ein Millionenobjekt
Schwabmünchen Wer kennt nicht noch die Schulbücher, in denen mit Deutscher Mark anstatt Euro gerechnet wurde oder das Buch „Beruf aktuell“, welches in großen Stapeln an Schulen zur Verfügung gestellt wurde? Den geänderten Rahmenbedingungen des gesellschaftlichen Lebens trägt die Lehrplanreform 2017 für Mittelschulen Rechnung, die angepasst an die heutigen Gegebenheiten, das Schlagwort Kompetenz, in den Mittelpunkt rückt. Die Mark ist schon lange verschwunden, und das „Beruf aktuell“als Entscheidungshilfe für Schulabgänger gibt es im Internet zum Herunterladen. Damit müssen natürlich auch die Bücher und Unterrichtsmaterialien angepasst und neu gekauft werden.
Der Schulverband der LeonhardWagner-Mittelschule in Schwabmünchen beschäftigte sich auf seiner jüngsten Sitzung auch mit diesem Thema. Vertreter des Sachaufwandträgers für die Mittelschule aus Schwabmünchen, Hiltenfingen, Langerringen, Mittelneufnach, und Scherstetten berieten unter Leitung von Lorenz Müller, Vorsitzender des Verbandes, den aktuellen Haushalt. Das Gesamtvolumen des Haushaltes beträgt 1,1 Millionen Euro, knapp 800 000 Euro waren es im Vorjahr. Ausgehend von einem ungedeckten Betrag des Verwaltungshaushaltes von 480 000 Euro sowie einer Schülerzahl von 403 haben die Verbandsmitglieder pro Schüler eine Verwaltungsumlage von 1189 Euro zu zahlen (2016: 1045 Euro).
Die aktuellen Schülerzahlen belaufen sich auf: Schwabmünchen 262, Hiltenfingen 29, Langerringen 64, Mittelneufnach 26 und Scherstetten 22. „Größter Ausgabenblock des Verwaltungshaushaltes sind die Bewirtschaftungskosten von 165500 Euro“, zitierte Müller aus dem Haushaltsentwurf. Die größte Einzelposition darin seien die Reinigungsaufwendungen mit 95000 Euro. „Wenn wir das Erscheinungsbild und den guten Zustand der Schule sowie den damit verbunde- Werterhalt betrachten, können wir über den Einsatz dieser Geldmittel sehr zufrieden sein“, sagte Müller. Für den schulischen Sachaufwand wie Unterrichtsmaterial und lernmittelfreie Bücher seien 165 000 Euro eingeplant, eine Erhöhung von 23000 Euro zum Vorjahr, bedingt durch die neuen Lehrpläne. „Das Ende der Schulbücher in nicht in Sicht, auch wenn in vielen Bereichen der Schule die neuen Medien Einzug gehalten haben“, sagte Schulleiter Johannes Glaisner.
Im Vermögenshaushalt stellt ein Investitionszuschuss von 260000 Euro zur Sanierung der Sporthallen und Freisportanlagen, die vom Landkreis bewirtschaftet werden, den größten Anteil dar. Die Sportstätten werden neben der Realschule und dem Gymnasium auch von der Mittelschule benutzt. Hochund Tiefbaumaßnahmen, notwendiger Erwerb von beweglichem Anlagevermögen sowie sonstiger Schulausstattung ergänzen die Ausgaben im Vermögensbereich auf insgesamt 370 100 Euro.
Aufgrund dieser Investitionen sei eine Umlage von 746 Euro pro Schüler erforderlich, sagte Müller. „Es ist festzustellen, dass der Schulverband mit den derzeitigen Umlagen im Vergleich zu anderen Schulen immer noch sehr günstig abschneidet.“Ebenso könne aufgrund des Haushaltes der Schulverband immer noch schuldenfrei bleiben. Johannes Glaisner zeigte sich sehr zufrieden, nachdem die Versammlung den Haushaltsentwurf einstimmig verabschiedet hatte. Insbesonnen dere die Möglichkeiten, das Projekt „Taff“weiter zu stützen und fördern, nahm er positiv auf. Hierbei handelt es sich um einen Modellversuch in Zusammenarbeit mit politischen und wirtschaftlichen Institutionen, der individuellen Talente von Mittelschülern zusätzlich zu den bereits bestehenden Angeboten systematisch erfasst und die jungen Menschen noch gezielter fördert.