Sein 100. Spiel
Torhüter Marwin Hitz feiert in der Partie gegen Leipzig ein kleines Jubiläum. Hitz ist die derzeitige Zuschauerkrise des FCA nicht entgangen. Er hat dafür aber Verständnis
Die Euphorie hat etwas nachgelassen in Augsburg. Auch am heutigen Freitag (20.30 Uhr) gegen RB Leipzig (siehe auch überregionaler Sport) gibt es noch Karten in fast allen Kategorien. Knapp 25 000 Tickets sind verkauft, die Leipziger bringen 1000 Anhänger mit nach Augsburg. Es wird also erneut wieder viele freie Plätze geben in der Arena, die 30 660 Zuschauer fasst.
Das sich der Fußball-Bundesligist FC Augsburg seit einiger Zeit in einer kleinen Zuschauerkrise befindet, ist auch Torhüter Marwin Hitz nicht entgangen: „Das kriegt man natürlich mit, aber es ist auch menschlich. Wir haben im vergangenen Jahr in der Europa League gespielt und viel erreicht und jetzt kommt halt einmal die Phase, wo nicht jedes Heimspiel zugleich ein Fest ist. Dann war es wie gegen Hoffenheim gleich nach der Winterpause saukalt. Ich kann die Leute auch verstehen.“Auch der fast schon tägliche Fußball im Fernsehen könnte seinen Teil zur Fußball-Müdigkeit beitragen. „Es kann schon sein, dass auch dadurch eine gewisse Sättigung entsteht. Ich würde mir gegen Leipzig schon ein volles Stadion wünschen.“
Sportlich ist der Schweizer momentan durchaus zufrieden. Der 2:1-Erfolg in Darmstadt hat doch etwas Druck weggenommen. „Jeder sieht, dass wir uns weiterentwickelt haben. Der neue Trainer hat auch Schwung reingebracht. Er lässt viel mehr rotieren. Jeder Spieler von uns akzeptiert das und das zeigt auch, dass in der Mannschaft ein guter Teamgeist herrscht. Da kann wieder etwas entstehen“, meint Hitz, der beim FC Augsburg noch bis zum Jahr 2018 unter Vertrag steht und gegen Leipzig zum 100. Mal für den FCA im Tor steht. Als Hitz darauf angesprochen wird reagiert er etwas ungläubig: „Das überrascht mich jetzt. Ich hätte das nicht gewusst.“Jetzt nachdem er es weiß – Rechnen Sie mit einem Blumenstrauß? Hitz lacht: „Ich bin gespannt, was sich der Verein einfallen lässt.“
In dieser Saison ist es dem FCA noch nie gelungen, einen der „Top Five“zu besiegen. Gegen die „Kleinen“klappt es recht gut, aber gegen die „Großen“? Heute gegen Leipzig gäbe es wieder eine Gelegenheit. „Wir sind schon in der Lage ein Top-Team zu schlagen. Wir sind auch nah dran, aber es wird jetzt höchste Zeit“, sagt FCA-Trainer Manuel Baum. Im Hinspiel hat der FCA in Leipzig 1:2 verloren. Was rollt dieses Mal auf die Mannschaft zu. Hitz zuckt mit den Schultern: „Das ist schwer zu sagen. Leipzig hat einen guten Lauf, die werden nicht viel umstellen. Wir müssen sehr gut vorbereitet sein, aber der Trainer hat uns Wege gezeigt.“
Welcher Weg das ist, darüber schweigen sich Marwin Hitz und sein Trainer Manuel Baum allerdings aus. Baum spricht viel lieber über die Stärken von Leipzig: „Ich verfolge das Projekt jetzt schon seit einigen Jahren. Da ist schon Kontinuität im Verein. Viel Schnelligkeit in den Beinen und im Kopf. Das ist einzigartig in der Bundesliga.“
Nachdem der FCA auf alle Fälle auf Daniel Baier (Achillessehnenverletzung) verzichten muss, könnte Leitner wieder einmal ein Thema sein. Im letzten Heimspiel gegen Bayer Leverkusen durfte der 24-Jährige noch zwei Minuten ran. In Darmstadt waren es dann schon über 14 Minuten Spielzeit.
Und jetzt – gegen Leipzig in der Startelf? Daraus macht Baum noch ein Geheimnis: „Ich habe mir da schon meine Gedanken gemacht, aber die bleiben in meinem Kopf.“