FCA trotzt Leipzig einen Punkt ab
Mit einer engagierten Leistung schaffen die Augsburger einen Achtungserfolg. 2:2 endet die Partie, in deren Vorfeld viel über einen Disput zwischen Fans und Verein diskutiert worden war
Augsburg Einen Achtungserfolg landete der FC Augsburg zu Hause gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig. 2:2 (1:1) endete die unterhaltsame Begegnung, die im Vorfeld für Aufsehen gesorgt hatte. Vermeintliche Randaspekte waren in den Vordergrund gerückt. Der FC Augsburg und dessen aktive Fanszene hatten öffentlich einen Disput ausgetragen. Der Bundesligist wollte Stadionbanner und Flugblätter der sogenannten Ultras kontrollieren, diese teilten daraufhin mit, Choreografien und Stadionheftchen nicht autorisieren zu lassen.
In einer weiteren Stellungnahme schwenkte der FCA am Freitag zurück. Ob er Choreografie und Supporter News vor der Partie zu Gesicht bekommen hatte, dazu äußerte sich der Klub nicht. Das Ergebnis dieser Gemengelage war in Augsburgs Arena sichtbar. Die Ultras kritisierten bildlich RB Leipzig, ebenso die Dachorganisationen DFB und DFL, die den Niedergang des Fußballs einleiten würden. Mit den ersten Ballberührungen konzentrierten sich die Blicke der 28 314 Zuschauer indes auf den Rasen. Dort ereignete sich Überraschendes. Kurzfristig musste Kapitän Paul Verhaegh wegen Rückenbeschwerden passen. Trainer Manuel Baum beorderte Raphael Framberger und Kevin Danso in die Startelf. Letzterer ist mit seinen 18 Jahren der jüngste Bundesliga-Debütant des FCA.
Der österreichische Junioren-Nationalspieler war Teil des taktischen Plans, den Baum seiner Mannschaft mit auf den Rasen gab. Hinten eine Dreierabwehrkette, davor ein dichtes Netz, mit dem Leipzigs Positionsspiel erschwert werden sollte. Das gelang in der Anfangsphase, Dong-Won Ji hätte beinahe die frühe Führung für den FCA erzielt.
Augsburgs harter Fan-Kern schrie lauter als zuletzt in der Arena, trieb die Seinen an, Leipzig spielte dennoch zusehends seine technische Überlegenheit aus. Der FCA trug ebenso zur Unterhaltung der Ränge bei, agierte bedeutend mutiger als eine Woche zuvor in Darmstadt und ging erstmals in diesem Jahr in Führung. Die Augsburger kombinierten sich gefällig in die Nähe des RB-Tores, über Umwege gelangte Konstantinos Stafylidis an den Ball. Ein Schlenker, ein Schuss, diagonal segelte der Ball zum 1:0 in den Torknick (19.). Der Favorit schien irritiert, beinahe hätte Raúl Bobadilla für den FCA nachgelegt (23.).
Dann jedoch zeigte Leipzig seine Vorzüge im Umschaltspiel und glich aus (25.). Der umtriebige Naby Keita passte in den Lauf Timo Werners, der seine Schnelligkeit und seine Abschlussqualitäten bewies.
Augsburg wehrte sich, versuchte Leipzigs Spielfluss zu unterbinden. Als Ji unmittelbar vor Leipzigs Spielerbank Werner abräumte, sah er Gelb. Hitzig beharkten sich auch Augsburgs Dominik Kohr und Leipzigs Marcel Sabitzer. Verwarnt wurde nur Kohr. Freunde hatte sich Schiedsrichter Patrick Ittrich mit dieser Aktion nicht gemacht, Pfiffe begleiteten ihn in die Kabine.
Mit Beginn der zweiten Hälfte dominierten die Gäste zusehends das Geschehen auf dem Rasen. Um in Führung zu gehen, bedienten sie sich einer schnöden Standardsituation. Nach einem Eckball nickte Marvin Compper den Ball ins rechte untere Eck (52.).
Der weitere Weg der Begegnung schien vorgezeichnet, allerdings hatte FCA-Innenverteidiger Martin Hinteregger, kein Freund des RedBull-Fußballkonstrukts, etwas dagegen. Energisch drang der Österreicher in des Gegners Hälfte, ein Leipziger legte ihm unfreiwillig den Ball vor und Hinteregger schob zum 2:2 ein (60.).
Fortan sorgten Augsburgs Anhänger in der Arena für die beeindruckendste Stimmung der gesamten Spielzeit. Leipzigs Angriffe wirkten nun weniger durchdacht, der FCA gestaltete die Partie ausgeglichener. Den Punkt hatte sich der FCA letztlich redlich verdient. Stafylidis hätte kurz vor Schluss beinahe noch drei daraus gemacht, verzog aber knapp.