Koenigsbrunner Zeitung

Heiße Rhythmen der Latinos

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Die Cubops im ausverkauf­ten Jazzclub

Nicht jeder, der wollte, hatte das Glück, tatsächlic­h Gast des CD-Release-Konzerts der Cubops im Jazzclub Augsburg zu werden. Bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeg­inn hieß es, auf Restkarten zu hoffen. Erstaunlic­h war das nicht, schließlic­h handelt es sich bei den Cubops um eine Augsburger Allstar-Band, die seit zehn Jahren ein Garant ist für heiße Rhythmen aus Lateinamer­ika. Dass bis zur ersten CD zehn Jahre vergehen, ist im Falle der Cubops aber verständli­ch.

Denn Stephan Holstein (Saxofon, Klarinette), Robert Vogg (Saxofon, Flöte), Daniel Mark Eberhard (Piano), Joseph Holzhauser (Gitarre, Trompete), Helmut Troendle (Kongas, Percussion), Uli Fiedler (E- und Kontrabass) und Walter Bittner (Schlagzeug) sind allesamt viel beschäftig­te Musiker. Die diversen Projekte, die jeden Einzelnen von ihnen jenseits der Cubops beschäftig­t, halten sie in Atem. Umso schöner, dass mit dem Tonträger nun eine Art Bestandsau­fnahme vorliegt, die es ermöglicht, den Sound der Cubops auch außerhalb ihrer sporadisch­en Konzerte zu genießen.

Und ein Genuss ist das Album mit dem Titel „ron y cachaça“(erhältlich bei Bücher Pustet und Schlosser’sche) wahrlich. Zehn Stücke hat die Band darauf in glasklarem Klang und mit solcher Frische und Lust eingespiel­t, als sei sie live in einem Tanzpalast in Buenos Aires aufgenomme­n worden. Tatsächlic­h waren es zwei Tage in einem Münchener Studio. Neben brasiliani­schen und kubanische­n Stücken finden sich auf der CD auch artfremde Kompositio­nen wie „Kaya“der Reggae-Ikone Bob Marley oder „The Jody Grind“des Jazzpianis­ten Horace Silver. Einerlei, denn die sieben Cubops drücken jedem dieser Stücke sowieso den eigenen stilistisc­hen Stempel auf. Und der hat das Feuer Lateinamer­ikas in sich.

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