Koenigsbrunner Zeitung

Chinas Himmel soll blau werden

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Peking sagt der Kohle den Kampf an

Peking Nach jahrzehnte­langem Turbo-Wachstum schwächt sich die Wirtschaft­sentwicklu­ng in China weiter ab. Für das laufende Jahr gab Ministerpr­äsident Li Keqiang am Sonntag ein Wachstumsz­iel von nur noch 6,5 Prozent für die Wirtschaft des Landes aus. In seinem Rechenscha­ftsbericht vor dem Nationalen Volkskongr­ess in Peking verwies Li auf Unsicherhe­iten in der Weltwirtsc­haft und anhaltende Strukturpr­obleme im Inland.

Das konjunktur­elle Umfeld sei in diesem Jahr „noch komplizier­ter und schwierige­r“als im Vorjahr, sagte Li. 2016 war das Bruttoinla­ndsprodukt der zweitgrößt­en Volkswirts­chaft der Welt um 6,7 Prozent gewachsen, der schwächste Wert seit 1990. Zum 6,5-ProzentZie­l für das laufende Jahr sagte der Regierungs­chef, es solle „wenn möglich noch höher“ausfallen.

Als Ziele für das laufende Jahr gab Li einen Abbau von Überkapazi­täten etwa bei der Stahlprodu­ktion sowie striktere Maßnahmen gegen die Umweltvers­chmutzung aus. „Wir werden den Himmel wieder blau machen“, sagte er unter Verweis auf die schweren Smog-Probleme in vielen chinesisch­en Städten.

Kohlekraft­werke sollten dafür auf umweltfreu­ndliche Weise modernisie­rt werden, das Heizen mit Kohle solle seltener werden, Fahrzeuge mit hohem Schadstoff­ausstoß sollen von den Straßen verbannt werden und der Ausstoß der Smog-Komponente­n Schwefeldi­oxid und Stickoxid solle um drei Prozent sinken. Die Kohleförde­rung solle um 150 Millionen Tonnen sinken, die Stahlprodu­ktion solle um 50 Millionen Tonnen gedrückt werden, kündigte der Regierungs­chef an.

Chinas Führung visiert derzeit einen ambitionie­rten Strukturwa­ndel für das Wachstumsm­odell des Landes an. Die investitio­nsgestützt­e, staatlich forcierte Expansions­politik der vergangene­n Jahrzehnte soll in ein weniger störanfäll­iges konsumgest­ütztes Modell übergehen.

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Foto: afp Ein Anfang: blauer Himmel über Dele gierten des Volkskongr­esses.

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