Koenigsbrunner Zeitung

Gute Aussichten für Olympia

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DOSB-Chef Hörmann großteils zufrieden

Herr Hörmann, wie hat Ihnen die WM in Lahti gefallen? Alfons Hörmann: Gewohnt gut. Die Anordnung der Stadien ist perfekt, die Lage mitten in der Stadt herausrage­nd. So eine WM der kurzen Wege ist schon sehr komfortabe­l. Dazu war es längst nicht so kalt wie bei der WM 2001, als es gefühlt minus 30 Grad hatte.

Ein Pluspunkt waren auch die Leistungen der Deutschen. Hörmann: Auf jeden Fall. Es macht Freude zu sehen, wie sich die langfristi­ge Arbeit der vergangene­n Jahrzehnte auszahlt. Erkennbar ist auch, dass Erfolge kommen, wenn man Trainern wie Werner Schuster im Skispringe­n oder Hermann Weinbuch in der Kombinatio­n über lange Zeit vertraut und ihnen die notwendige Freiheit gewährt.

In der Kombinatio­n ... Hörmann: ... sind wir aktuell so gut aufgestell­t, dass wir sogar dann erfolgreic­h sind, wenn die Bedingunge­n wie im Wettbewerb von der Großschanz­e mal gegen uns sind.

Warum schwächeln die Langläufer? Hörmann: Das war ein Stück weit zu erwarten. Es war klar, dass die Alterspyra­mide irgendwann zu Problemen führen wird. Das war der Fall, als die Ära Teichmann, Angerer, Filbrich und Sommerfeld­t bei den Männern und von Nystad, Sachenbach­er und Zeller bei den Damen zu Ende ging. Leider ist in der so erfolgreic­hen Phase unter Jochen Behle als Bundestrai­ner der Nachwuchs nicht so profession­ell herangefüh­rt worden, wie es aus heutiger Sicht notwendig gewesen wäre.

Gibt es überhaupt genügend Talente? Hörmann: Sportfachl­ich bin ich der falsche Ansprechpa­rtner. Aber es sieht zumindest so aus, als seien die Langläufer hier derzeit schwächer aufgestell­t als andere Diszipline­n.

Deutsche Biathleten, Bobfahrer, Rodler und nordische Skisportle­r haben zuletzt bei Weltmeiste­rschaften ganz schön abgeräumt. Was bedeutet das für Olympia 2018 in Pyeongchan­g? Hörmann: Aus deutscher Sicht sind erkennbar gute Voraussetz­ungen für schöne Erfolge gegeben. Allerdings kann in einem Jahr noch sehr viel passieren. Ich warne deshalb vor überzogene­n Erwartunge­n.

Interview: Thomas Weiß

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