Trainerteam vertraut der Jugend
Beim 2:2 gegen Leipzig feiert mit Kevin Danso ein weiterer Spieler aus dem vereinseigenen Nachwuchs eine eindrucksvolle Bundesliga-Premiere. Lob gibt es von allen Seiten
Nach dem 2:2 des FC Augsburg gegen RB Leipzig am Freitagabend gab es bei den Gastgebern viele herausragende Akteure: darunter natürlich die beiden Torschützen Konstantinos Stafylidis und Martin Hinteregger. Der eigentliche Held des Abends aber war Hintereggers österreichischer Landsmann Kevin Danso.
Der 18-Jährige, der ansonsten bei den A-Junioren des FCA spielt, stand erstmals in der Startaufstellung der Bundesligamannschaft und hatte gegen Leipzig seinen großen Auftritt. Als Ersatz von Kapitän Paul Verhaegh verrichtete er in der Defensive weitgehend fehlerlos seine Arbeit und ließ sich selbst von namhaften Gegenspielern wie Timo Werner oder Emil Forsberg nicht aus der Ruhe bringen.
Danso, der bereits im Wintertrainingslager der Profis in Marbella dabei war, und Innenverteidiger Martin Hinteregger haben sich schon lange angefreundet. „Ich habe ihn gleich unter meine Fittiche genom- und wir verstehen uns sehr gut“, sagt Hinteregger.
Für den 24-jährigen Abwehrspieler ist Danso einer, der eine große Zukunft vor sich hat: „Er hat Potenzial sowohl für den FCA als auch für die österreichische Nationalmannschaft.“Danso war am Freitagabend ein weiteres Indiz, dass Trainer Manuel Baum so langsam einen Umbruch beim FCA einleitet. Muss er auch. Mit Janker, Callsen-Bracker, Verhaegh, Baier, Altintop oder Feulner hat der FCA sechs Ü-30-Spieler im Kader.
Danso profitierte gegen Leipzig zwar davon, dass Kapitän Paul Verhaegh mit Rückenproblemen ausgefallen war. Trotzdem fällt auf, wie Trainer Baum den Nachwuchs fördert. Die Abteilung „Jugend forscht“kennt er in- und auswendig. Zuletzt als Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums hatte er großen Anteil daran, dass es mit dem Nachwuchs steil bergauf gegangen ist.
Jetzt erntet der FCA die Früchte: zuletzt Raphael Framberger, Tim Rieder, Julian Günther-Schmidt, Marco Schuster und jetzt eben Kevin Danso. Für Framberger endete der Abend jedoch bitter. Unmittelbar vor dem Leipziger Führungstreffer wurde er verletzt ausgewechselt. Aufschluss über die Knieverletzung soll eine genauere Untersuchung Anfang der Woche geben. Framberger hat sich erst Anfang des Jahres nach langer Verletzungspause (Kreuzbandriss) in den Kader zurückgekämpft.
Ähnliche Talente wie er stehen noch in der Warteschleife. „So haben wir uns das vor Jahren schon gewünscht. Wir haben ausgerufen, dass wir uns dahingehend entwickeln wollen, dass wir aus unserem eigenen Nachwuchs Spieler ins Profi-Team holen können“, sagt FCAManager Stefan Reuter. Das ist geglückt. Danso könnte auf alle Fälle einer werden. Von Reuter jedenfalls gab es großes Lob: „Ein tolles Debüt. Er war sehr selbstbewusst in den Zweikämpfen und spielte völlig unaufgeregt.“
Für Kevin Danso ging mit seiner Bundesliga-Premiere „ein Jugendtraum“in Erfüllung. Der Abwehrmen spieler, der von FCA-Chefscout Stefan Schwarz bei einem Jugend-Länderspiel Österreichs entdeckt wurde und im Jahr 2015 in den U-17-Kader des FCA wechselte, bedankte sich zunächst artig bei seinem Trainer: „Dass ich von Beginn an spielen durfte, war für mich schon etwas Besonderes. Es freut mich sehr, dass mir der Trainer das Vertrauen geschenkt hat.“
Den Samstag nach seinem Bundesliga-Debüt nutzte Danso, um die Partie der U-23-Auswahl des FCA gegen Unterhaching zu besuchen. Als er dort zehn Minuten vor Spielbeginn auftauchte, wurde er von den Zuschauern spontan mit Beifall begrüßt. Danso, der in England aufgewachsen ist und sowohl die österreichische wie auch die ghanaische Staatsangehörigkeit besitzt (sein Vater stammt aus Ghana), bekam vor seinem Einsatz gegen RB Leipzig wertvolle Tipps von seiner Mutter: „Sie hat zu mir gesagt, ich soll ein gutes Spiel machen und meine Chance nutzen.“Und wie es sich für einen anständigen Sohn gehört, hat er gemacht, was die Mama sagt.