Warum in der Stadt bald Klaviere stehen
Ungewöhnliche Aktion soll an mehreren Tagen im Mai nicht nur das Zentrum beleben. Was sich die Organisatoren von dem Kunstprojekt versprechen, das international Anklang gefunden hat
Augsburg schmückt sich neben vielen anderen Titeln mit der Marke „Mozartstadt“. Wer an Mozart denkt, bringt den Komponisten mit Klavierkonzerten in Verbindung. Und dies tut jetzt auch die Stadt Augsburg in einer durchaus ungewöhnlichen Form: Im Mai gibt es an zehn ausgewählten Orten Klavierkonzerte, wobei sicherlich nicht allein Mozart-Werke zum Zug kommen. Die Besonderheit ist ferner, dass die zehn Straßenklaviere individuell gestaltet sind und somit jedes Streetpiano, wie es auch genannt wird, anders aussieht. Es gab einen eigenen Wettbewerb, bei dem unter 50 Bewerbern die zehn Klaviergestalter ausgesucht wurden. Es sind Schüler, bildende Künstler, Architekten und Besucher eines Jugendhauses. Die Wettbewerbssieger haben jetzt Zeit bis Mai, um die Klaviere nach ihren Vorstellungen umzusetzen.
Die Aktion trägt den englischen Titel „Play Me, I’m Yours“(Spiel mich, ich bin deins). Es handelt sich dabei um ein international bekanntes Kunstprojekt. Über 50 andere Städte haben das Projekt bereits aufgegriffen. Es soll über die Musik die Menschen zusammenführen. Richard Goerlich, Sprecher der Stadt, sagt dazu: „Die Idee geht auf eine Idee des englischen Künstlers Luke Jerram zurück.“Die Aktion, die von 7. bis 21. Mai stattfindet, gilt als neues Projekt der Innenstadtkampagne „Und jetzt kommst Du“. Die Gesamtkosten belaufen sind laut Goerlich auf 60000 Euro. Etwa die Hälfte der Kosten tragen Projektpartner und Sponsoren.
Die zehn Klaviere laden quer verteilt über das Stadtgebiet zum Musizieren ein. Unter anderem stehen sie am Königsplatz, am Rathausplatz, in der City-Galerie und vor der Handwerkskammer. Ein Straßenklavier wandert durch die Stadtteile. Gespielt werden darf täglich von 9 bis 22 Uhr. Klaviere, die in Gebäuden stehen, sind während der Öffnungszeiten zugänglich. Die Klaviere werden von Pianopaten betreut: Diese sperren die Klaviere auf und ab. Wenn es regnet, decken sie die Klaviere zu. Daher ist nicht vorgesehen, die Klaviere über Nacht unterzustellen. »Aufgefallen