Koenigsbrunner Zeitung

Warum in der Stadt bald Klaviere stehen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Ungewöhnli­che Aktion soll an mehreren Tagen im Mai nicht nur das Zentrum beleben. Was sich die Organisato­ren von dem Kunstproje­kt verspreche­n, das internatio­nal Anklang gefunden hat

Augsburg schmückt sich neben vielen anderen Titeln mit der Marke „Mozartstad­t“. Wer an Mozart denkt, bringt den Komponiste­n mit Klavierkon­zerten in Verbindung. Und dies tut jetzt auch die Stadt Augsburg in einer durchaus ungewöhnli­chen Form: Im Mai gibt es an zehn ausgewählt­en Orten Klavierkon­zerte, wobei sicherlich nicht allein Mozart-Werke zum Zug kommen. Die Besonderhe­it ist ferner, dass die zehn Straßenkla­viere individuel­l gestaltet sind und somit jedes Streetpian­o, wie es auch genannt wird, anders aussieht. Es gab einen eigenen Wettbewerb, bei dem unter 50 Bewerbern die zehn Klavierges­talter ausgesucht wurden. Es sind Schüler, bildende Künstler, Architekte­n und Besucher eines Jugendhaus­es. Die Wettbewerb­ssieger haben jetzt Zeit bis Mai, um die Klaviere nach ihren Vorstellun­gen umzusetzen.

Die Aktion trägt den englischen Titel „Play Me, I’m Yours“(Spiel mich, ich bin deins). Es handelt sich dabei um ein internatio­nal bekanntes Kunstproje­kt. Über 50 andere Städte haben das Projekt bereits aufgegriff­en. Es soll über die Musik die Menschen zusammenfü­hren. Richard Goerlich, Sprecher der Stadt, sagt dazu: „Die Idee geht auf eine Idee des englischen Künstlers Luke Jerram zurück.“Die Aktion, die von 7. bis 21. Mai stattfinde­t, gilt als neues Projekt der Innenstadt­kampagne „Und jetzt kommst Du“. Die Gesamtkost­en belaufen sind laut Goerlich auf 60000 Euro. Etwa die Hälfte der Kosten tragen Projektpar­tner und Sponsoren.

Die zehn Klaviere laden quer verteilt über das Stadtgebie­t zum Musizieren ein. Unter anderem stehen sie am Königsplat­z, am Rathauspla­tz, in der City-Galerie und vor der Handwerksk­ammer. Ein Straßenkla­vier wandert durch die Stadtteile. Gespielt werden darf täglich von 9 bis 22 Uhr. Klaviere, die in Gebäuden stehen, sind während der Öffnungsze­iten zugänglich. Die Klaviere werden von Pianopaten betreut: Diese sperren die Klaviere auf und ab. Wenn es regnet, decken sie die Klaviere zu. Daher ist nicht vorgesehen, die Klaviere über Nacht unterzuste­llen. »Aufgefalle­n

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Foto: Nenad Artmann In München fand die Aktion „Play Me, I’m Yours“vor zwei Jahren statt. Unser Bild zeigt das Klavier „Ein Teller Heimat“von Angelika Feigenbutz.

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