Koenigsbrunner Zeitung

Schulabsch­lüsse und ihre Bedeutung

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Zum Bericht „Höhere Abschlüsse für Schüler – Zunahme bei Abitur und mittlerer Reife“vom 1. März. Wir als Mittelschu­llehrer wundern uns immer wieder, dass in der Zeitung einmal vom Mittelschu­labschluss, vom Hauptschul­abschluss, dann wieder vom Qualifizie­renden Mittelschu­labschluss berichtet wird. Aus diesem Grund würden wir Sie und auch die zukünftige­n Arbeitgebe­r unserer Schülerinn­en und Schüler gerne über den Unterschie­d aufklären. Den Mittelschu­labschluss bekommt jeder Schüler, der im Jahreszeug­nis der neunten Klasse einen Schnitt von 4,00 oder besser hat.

Wer den Qualifizie­renden Mittelschu­labschluss erlangen möchte, muss sich am Ende der neunten Klasse den sogenannte­n QA-Prüfungen (= Qualifizie­render Abschluss) unterziehe­n. Zusammen mit den Vornoten werden die Noten aus diesen Prüfungen zum QASchnitt berechnet und der Schüler bekommt ein separates Zeugnis, das die Noten des Qualifizie­renden Mittelschu­labschluss­es aufweist. Besonders anzumerken ist hier, dass der QA nur bis zu einem Durchschni­tt von 3,05 bestanden ist!

In allen anderen allgemeinb­ildenden Schulen bestehen die Schüler noch mit einem Notendurch­schnitt von 4,00. Klar auf der Hand liegt somit auch, dass so die Realschule­n und Gymnasien insgesamt immer besser dastehen, weil erstens der Abschluss von mehr Schülern erreicht werden kann und sich zweitens die breite Masse nicht mit dem Qualifizie­renden Mittelschu­labschluss auseinande­rsetzt!

Noch wichtig zu erwähnen ist, dass Firmen immer einen „guten Quali“voraussetz­en. Wir fragen nun Sie: Kann ein Abschluss, der nur mit einem befriedige­nden Ergebnis bestanden werden kann, schlecht sein?

Des Weiteren ist zu bedenken, dass in Ihren viel zitierten Realschula­bschlüssen der Schüler auch „unsere“Schüler, die an den bayerische­n Mittelschu­len ihre Mittlere Reife machen, miteinbere­chnet sind. Man sollte also insgesamt in Frage stellen, ob ihr zitierter Abschluss an einer „Hauptschul­e“wirklich so unbeliebt geworden ist, wie dargestell­t. Magdalena Deschler, Scherstett­en, und Katharina Köpf, Augsburg.

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