Übernahme wird Jobs kosten
Ein bisschen erinnert die OpelÜbernahme durch PSA an eine Partnerschaft zwischen einem Lahmen und einem Blinden. Ob dieses Geschäft wirklich für beide Seiten von Nutzen ist und letztendlich ein stärkerer Konzern entsteht, darf nach all dem, was man über Zahlen, Modellen und Fabriken weiß, mit Fug und Recht bezweifelt werden. Andererseits ist die dauerdefizitäre Situation bei Opel/ Vauxhall trotz aller Fortschritte in den letzten Jahren auch keine Per- spektive. Im Prinzip könnte die Fußballweisheit zum Tragen kommen: Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen!
Das fusionierte Unternehmen aus PSA, Opel und Vauxhall wird in Europa künftig über 19 Produktionsstätten verfügen. Schon jetzt lässt sich angesichts der Auslastungszahlen berechnen, dass es mindestens ein bis zwei zu viele sind. Früher oder später werden also Rationalisierungsmaßnahmen unvermeidbar sein. Denn daraus ergibt sich der größte Gewinn dieser Übernahme. Dass es keine Versprechen von PSA-Seite gibt, alle Fabriken zu erhalten, heißt im Klartext: Es wird Jobs kosten – vermutlich wegen des Brexits mehr in Deutschland als in Großbritannien. Ob es 10 000 oder mehr sind, das werden die Controller ausrechnen.
Man kann also nur hoffen, dass sich die Franzosen mit Opel/Vauxhall nicht überhoben haben. Eins haben sie aber in jedem Fall gewonnen: das „Made in Germany“