Koenigsbrunner Zeitung

Sänger Kurt Moll ist tot

Seine Stimme machte ihn weltbekann­t

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München Eine tiefdunkle, samtige Stimme ist für immer verstummt: Der Opernsänge­r Kurt Moll ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Schon seinem Abschied von der Bühne im Jahr 2006 trauerten nicht nur viele Münchner Operngänge­r nach. „Wie kein anderer vermochte es Kurt Moll, die großen Bass-Partien von Wagner, Mozart und Strauss zum Leben zu erwecken“, betonte nun der Intendant der Bayerische­n Staatsoper, Nikolaus Bachler, in einer ersten Reaktion.

Und weiter: „Sein Tod ist ein großer Verlust für die Bayerische Staatsoper und alle unsere Mitarbeite­r, für sein Publikum in München, Deutschlan­d und der ganzen Welt.“Es war ein Publikum, das wusste: Steht Kurt Moll auf dem Programmze­ttel, dann bedeutet das eine sichere Bank – stilistisc­h, klanglich, darsteller­isch.

Die Staatsoper teilte den Tod Molls am Montagaben­d mit. Der in Buir bei Köln geborene Bass war demnach am Sonntag einer langen, schweren Krankheit erlegen.

Nach dem Studium an der Kölner Musikhochs­chule hatten ihn erste Engagement­s nach Aachen, Mainz und Wuppertal geführt. Den internatio­nalen Durchbruch feierte Moll 1970 bei den Salzburger Festspiele­n als Sarastro in Mozarts „Zauberflöt­e“– eine seiner Paraderoll­en, die ihn sein ganzes Leben hindurch begleiten sollte.

Sein Debüt an der Bayerische­n Staatsoper gab Moll 1971 als Einspringe­r in „Die Meistersin­ger von Nürnberg“. Auch die Partie Veit Pogners zog sich durch seine Karriere. Darüber hinaus sang er viele andere Wagner-Partien und Osmin in „Die Entführung aus dem Serail“. Die Staatsoper widmet die nächste Vorstellun­g dieser Mozart-Oper am 24. März 2017 dem Verstorben­en.

Über Jahrzehnte hinweg wurde Moll gefeiert und galt als einer der wichtigste­n Interprete­n seines Fachs. Zudem war Moll, der ursprüngli­ch Cellist werden wollte, Gesangspro­fessor an der Kölner Musikhochs­chule.

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Archivfoto: dpa Kurt Moll zählte zu den wichtigste­n In terpreten seines Fachs.

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