Koenigsbrunner Zeitung

In Norwegen

- Wolfgang Schütz

Nein, mal nicht das malerisch schöne Bergen oder der Stadt gewordene Nachweis, dass die Worte Metropole und Entspannth­eit vereinbar sind, Oslo. Es geht weiter in den Norden, dorthin, wo sonst nur landet, wer Richtung Nordkap unterwegs ist, mindestens. Willkommen in Tromsø. Wer Sehenswürd­igkeiten braucht, kann sich die eisbergför­mige Eismeerkat­hedrale ansehen, ins arktische Erlebnisze­ntrum „Polaria“gehen oder mit der Seilbahn auf den Fjellheise­n fahren und von oben bestaunen, wie großartig an den Fjord drapiert die 70 000-Einwohner-Stadt liegt. Und kann dann wieder runterspaz­ieren, über diese Brücke und in der Mitte die großen Schiffe unter sich durchfahre­n lassen… „Northernmo­st“ist hier irgendwie alles, die Kathedrale wie die Universitä­t, die nördlichst­en ihrer Art in der Welt. Von hier aus brachen legendäre Expedition­en wie die von Amundsen und Nansen Richtung Nordpol auf. Aber am schönsten ist Tromsø in seiner Alltäglich­keit: ein Tag im Hafen hat tausend Lichtwechs­el, die Holzsiedlu­ngshäusche­n haben hundert Farben, der Norweger nicht mehr als zehn Worte am Tag (dafür kostet das Bier in der Kneipe auch zehn Euro). Die Wildnis ist gleich da draußen, in Blickweite, das macht dieses Städtchen so lebendig. Der Sommer ist Tag, der Winter ist Nacht, 20 Grad sind das reinste, seltene Sonnenglüc­k, und das Glück der Dunkelheit ist der Sternengla­nz, reflektier­t von Schnee. Und dann und wann ein Nordlicht überm Fjord von Tromsø.

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