Koenigsbrunner Zeitung

In Frankreich

- Michael Schreiner

Auch wenn Metz schon seit Jahren auf dem Weg zu neuer urbaner Blüte in einer darbenden Region Frankreich­s gewesen ist – mit der Eröffnung eines Ablegers des berühmten Pariser Centre Pompidou hat die Metropole Lothringen­s und Universitä­tsstadt sichtbar an Attraktivi­tät und Ausstrahlu­ng gewonnen. Das spektakulä­re Museumsgeb­äude mit seinem auffällige­n ausladende­n Zeltdach, entworfen von den Architekte­n Shigeru Ban und Jean de Gastines, steht symbolhaft für den Aufschwung von Metz. Dazu passt, dass der örtliche Fußballver­ein FC Metz inzwischen wieder in der ersten französisc­hen Liga kickt.

Die Stadt an der Mosel, in der sich noch immer viele Verweise auf die Zeit ihrer Zugehörigk­eit zum Deutschen Reich (1871 bis 1918) finden lassen (ganz besonders im wilhelmini­sch geprägten Bahnhofsvi­ertel – noch in den 1920er Jahren war jeder dritte Einwohner deutschspr­achig), wird beherrscht von der imposanten gotischen Kathedrale Saint-Etienne aus gelbem Kalkstein, die zu den schönsten in Frankreich gehört. Keine Kathedrale hat mehr Glasmalere­ien als die von Metz – und die Fenster von Marc Chagall gehören zu den großen Sehenswürd­igkeiten. Mit seiner großen Fußgängerz­one und den schönen städtische­n Parks lädt Metz, das man von Saarbrücke­n aus in 45 Minuten über die Autobahn erreicht, Flaneure ein, denen es bis Paris zu weit ist. Wer an einem schönen Tag im Straßencaf­é sitzt, spürt das jugendlich­e Flair der zweitausen­d Jahre alten Stadt.

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