Koenigsbrunner Zeitung

Mensch Schröder

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Das ZDF zeigt eine Dokumentat­ion über den vorerst letzten SPD-Bundeskanz­ler

ZDF, 20.15 Uhr Er war das, was Martin Schulz unbedingt werden will: deutscher Bundeskanz­ler. Gerhard Schröder gelang es 1998, die Ära von Helmut Kohl nach 16 Jahren CDU-Regierung zu beenden. Sieben Jahre lang blieb der Sozialdemo­krat im Amt. Dann löste ihn Angela Merkel ab. Nun will Schulz es seinem Genossen nachmachen.

Manche sehen zwischen beiden durchaus Parallelen, die Herkunft aus bescheiden­en Verhältnis­sen zum Beispiel. Den sieben Jahren an der Regierung und dem Weg dahin widmet das ZDF heute die Dokumentat­ion „Mensch Schröder – Arbeiterki­nd, Staatsmann, Strippenzi­eher“.

Viele von Schröders politische­n Freunden und Gegnern kommen zu Wort: Die Ex-Minister Jürgen Trittin, Otto Schily, Renate Schmidt und Oskar Lafontaine zum Beispiel sowie Doris Schröder-Köpf, seine Noch-Ehefrau, und Wolfgang Schäuble, der Schröder immer mit ironischer Distanz beobachtet hat. „Er hat natürlich einen starken Geltungsun­d Durchsetzu­ngswillen“, sagt der heutige Finanzmini­ster. Das meint Schäuble vielleicht sogar anerkennen­d.

Die Dokumentat­ion erzählt von Schröders rauer Kindheit im lippischen Bergland in Westfalen, gibt Einblick in die Stasi-Akte des AltKanzler­s und zeigt unvergessl­iche Szenen wie seinen Auftritt in der „Elefantenr­unde“nach der verlorenen Bundestags­wahl 2005.

Tipps für Martin Schulz für den Wahlkampf 2017 hat Schröder übrigens nicht: „Ich habe mich immer geärgert, wenn die Altvordere­n sich eingemisch­t haben“, sagt er. „Ich habe mir geschworen, das machst du nicht, und dabei bleibe ich auch.“(dpa)

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Foto: Michael Kappeler, dpa Er schaffte es von unten bis ganz nach oben: Gerhard Schröder wuchs in einfachen Verhältnis­sen auf. Er erlebte dann einen ra santen Aufstieg. Er wurde Juso Vorsitzend­er, Ministerpr­äsident und Bundeskanz­ler.

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