Koenigsbrunner Zeitung

Noch wissen sie nicht, wohin der Weg führt

Die Trainer Herbert Wiest und Gerhard Holzmann verlassen zum Saisonende den SV Schwabegg. Das hat aber nichts mit der momentanen Situation zu tun

- VON REINHOLD RADLOFF

Rund zweieinhal­b Jahre war Herbert Wiest Fußalltrai­ner beim SV Schwabegg, allerdings erst am Saisonende. Dann wird er, wie er schon jetzt ankündigte, den Verein verlassen, mit dem er viel erlebt hat. Das hat aber nichts mit der momentanen Situation zu tun.

Schwabegg Rund zweieinhal­b Jahre war Herbert Wiest Fußalltrai­ner beim SV Schwabegg. Zum Saisonende wird er allerdings, wie er schon jetzt ankündigte, den Verein verlassen, mit dem er viel erlebt hat.

Man hätte damals eine Stecknadel fallen hören können im voll besetzen Sportheim des SV Schwabegg, als sich Herbert Wiest Ende des Jahres 2014 mit markigen Worten als Nachfolger von Sepp Schlögel vorstellte, dem Mann, unter dem der Verein in der Kreisliga-Tabelle weit abgerutsch­t war.

Wiest verlangte stets vollen Einsatz, hartes Training und viele Siege. Das klappte auch, eine Zeit lang. Schwabegg stieg Ende der Saison 2015/16 sogar völlig überrasche­nd in die Bezirkslig­a auf. Doch der Sprung nach oben war wohl etwas zu hoch. Denn derzeit stehen die Schwabegge­r abgeschlag­en am letz- Tabellenpl­atz. Die Chancen auf den Klassenerh­alt schätzt selbst ihr Trainer als „riesige Herausford­erung“ein: „Den noch zu schaffen, dürfte unglaublic­h schwierig werden und an ein Wunder grenzen. Ich schätze unsere Chance auf 5:95 ein, optimistis­ch gesprochen.“

Dass sein Weggang vom Schwabmünc­hner Vorort etwas damit zu tun haben könnte, verneint er. Klar ist allerdings schon, dass die Bedingunge­n dort nicht immer dem entsprache­n, was Wiest sich wünscht. Seit Saisonbegi­nn kämpft er mit vielen Verletzten und mit einer schlechten Trainingsb­eteiligung. Als auch noch sein Sohn nach Dinkelsche­rben wechselte, ging mit ihm einer seiner wichtigste­n Torjäger.

Dass auch Co-Trainer Gerhard Holzmann mit Wiest geht, war nicht anders zu erwarten. Denn die beiden Freunde arbeiten seit 1998 ununterbro­chen im Doppelpack. Ob Holzmann nach dieser Saison noch einmal irgendwo anheuert, darüber kann Wiest wenig sagen. „Ich denke eher nicht“, sagt der Wollmetsho­fer nur.

Etwas wahrschein­licher klingt seine eigene zukünftige Trainerbes­chäftigung schon: „Mal sehen. Ich lasse es auf mich zukommen. Möglich ist viel. Nur wenn alles passt, wechsle ich zu einem anderen Verein.“Damit meint er: „Mir ist immer wichtig, etwas bewegen zu können. Die Spielklass­e spielt eine untergeord­nete Rolle, allerdings in gewissen Grenzen.“

Wo der SV Schwabegg in den nächsten Jahren zu finden sein wird, dazu sagt der Trainer: „Ich denke, der Verein ist in der Kreisliga ganz gut aufgehoben. Mit fast nur eigenen Spielern darf man einfach nicht mehr erwarten.“

Für den Rest der Saison hofft Wiest nur, sich mit seiner Mannschaft ordentlich aus der Affäre ziehen zu können. Dabei hilft ihm siten cherlich, dass Peter Ziegler, der sich beim Hallenturn­ier in Schwabmünc­hen eine Bänderverl­etzung zuzog, wieder mit von der Partie ist. „Peter ist ein ganz Harter und tut für seinen Verein alles. Eine tolle Einstellun­g.“

Ob auch ein zweiter, extrem wichtiger Kämpfer, Stefan Dischler, auflaufen wird, da kann Wiest nichts Genaues sagen: „Bei ihm zwickt und zwackt es überall. Wir müssen abwarten, wie es ihm geht. Ich wäre froh um jedes Spiel, das der erfahrene Leistungst­räger für uns bestreitet.“

Wiest verlässt den SV Schwabegg ohne jeden Groll. „Ich habe mich in der Winterpaus­e mit der Vereinsfüh­rung, zu der ich ein super Verhältnis habe, gütlich geeinigt. Auch mit der Mannschaft läuft es ordentlich.“

Einen echten Grund, warum er zum Saisonende geht, nennt er nicht. Er meint nur: „Nach zweieinhal­b Jahren reicht‘s.“

 ?? Foto: Reinhold Radloff ?? Die Gesten der beiden Trainer des SV Schwabegg, Herbert Wiest (links) und Gerhard Holzmann, lassen verschiede­ne Interpreta­tionen zu. Werden sie einen neuen Verein trai nieren. Ist das Trainerleb­en zu Ende? Oder ist die Richtung vorgezeich­net?
Foto: Reinhold Radloff Die Gesten der beiden Trainer des SV Schwabegg, Herbert Wiest (links) und Gerhard Holzmann, lassen verschiede­ne Interpreta­tionen zu. Werden sie einen neuen Verein trai nieren. Ist das Trainerleb­en zu Ende? Oder ist die Richtung vorgezeich­net?

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