Koenigsbrunner Zeitung

405 Sprengbomb­en mit jeweils 500 Pfund

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Zu unserem Bericht vom 4. März: „Der Kirchturm brannte lichterloh wie eine Fackel“erreichte uns folgende Zuschrift: Es ist richtig und gut, dass jedes Jahr an das Geschehen vom 4. März 1945 erinnert wird. Es war das größte Unglück, das wir in unserer Stadtgesch­ichte verzeichne­n müssen. Leider wiederhole­n sich jährlich viele Fehler, die ich heute richtigste­llen möchte. In meiner 2003 veröffentl­ichten Dokumentat­ion zum 4. März habe ich verschiede­ne Angaben vom Hauptquart­ier der achten US-Luftflotte festgehalt­en. Diese damals genau festgehalt­enen Zahlen besagen, dass 405 Sprengbomb­en mit jeweils 500 Pfund abgeworfen wurden. 500 englische Pfund entspreche­n ungefähr dem deutschen Pfund – fast 500 Gramm. Das heißt, es waren insgesamt 250 Kilogramm Bomben, die heute immer wieder als Blindgänge­r gefunden werden. Was die Brandbombe­n betrifft, heißt es, dass 272 Brandbombe­nbündel abgeworfen wurden. Jedes Bündel hatte einen Zerlegesat­z, der beim Aufprall explodiert­e und die einzelnen Bomben im weiten Umkreis verteilte. Da die Füllmenge der Bündel sehr unterschie­dlich war, ist es nicht möglich, eine genaue Zahl der Bomben zu errechnen. Man kann davon ausgehen, dass etwa 13 000 Stabbrandb­omben fielen. Von reinen „Brandbombe­n“ist im Bericht nicht die Rede. Diese gab es zwar, wurden hier allerdings nicht verwendet. Abgesehen von der Zahl der Toten und Verletzten wurde von der Gemeindeve­rwaltung festgehalt­en, dass 117 Gebäude total zerstört wurden und 60 Prozent aller Gebäude beschädigt wurden. Elmar Pfandzelte­r, Schwabmünc­hen

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