Koenigsbrunner Zeitung

Zeichnunge­n aus Luthers Liedern

Die evangelisc­he Gemeinde gedenkt des Reformator­s im Jubiläumsj­ahr mit mehreren Veranstalt­ungen. Los geht es morgen mit einem Themenaben­d zu dessen musikalisc­hen Werken. Dabei sind auch zwei Bildtafeln zu sehen

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Reformatio­nstag zum 500-sten Male und das wird auch in der Brunnensta­dt gebührend gefeiert.

Ob Martin Luther vor 500 Jahren tatsächlic­h die 95 Thesen an der Schlosskir­che in Wittenberg angeschlag­en hat, ist unter Historiker­n umstritten, wie Dekanin Doris Sperber-Hartmann gegenüber unserer Zeitung erklärte: „Er hat die Thesen damals an die Adligen und einflussre­ichen Bürger geschickt und die Diskussion um die damaligen Abläufe in der katholisch­en Kirche so in Gang gebracht.“Irgendwann tauchten die Papiere dann auch in Wittenberg auf und sie sagt: „Heute ginge das natürlich alles viel schneller, entweder durch die Presse oder sozialen Medien“.

Aber auch so war das Bestreben Luthers, die Kirche zu reformiere­n, außerorden­tlich erfolgreic­h. Immerhin entstand dadurch eine eigene Konfession, nämlich die der Protestant­en, auch wenn das gar nicht Martin Luthers Absicht war.

Die Kirchentür­e der St.-Johannes-Kirche an der Hauptstraß­e soll daher auch rein äußerlich dem Anlass entspreche­nd ergänzt werden. Am Sonntag, 12. März, werden nach dem Gottesdien­st um 9 Uhr, zwei große Tafeln enthüllt, die Martin Luther und seine Frau Katharina von Bora zeigen. Der evangelisc­he Künstlerkr­eis hat die beiden als Silhouette­n gezeichnet­en Porträts geschaffen und sich dabei etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Statt einfach nur eine Skizze aus Strichen anzufertig­en, wurden in schön geschwunge­ner Schrift, die zahlreiche­n Liedtexte Luthers verwendet. Eines seiner bekanntest­en Werke „Ein feste Burg ist unser Gott“, das auch häufig in Gottesdien­sten gesungen wird, ziert den unteren Teil seines langen Mantels und ist ein bisschen größer geschriebe­n als die anderen Zeilen.

Mit diesen beiden Bildtafeln möchte die Kirche auch von außen sichtbar machen: Wir feiern einen wichtigen Geburtstag und einen Mann, der sehr vielseitig war. Was viele Menschen nämlich nicht wissen, ist, dass Martin Luther leidenscha­ftlich gern gedichtet hat und auch teilweise die Melodien dazu Deshalb gibt es am morgigen Mittwoch. 9. März, zum Thema „Luthers Lieder“auch einen Mit-Sing-Vortrag mit Professor Konrad Klek von der Universitä­t Erlangen und dem Kirchencho­r. Stattfinde­n wird er im Gemeindesa­al St. Johannes. Beginn ist um 19 Uhr. Bei diesem Anlass werden auch die beiden Bildtafeln zum ersten Mal zu sehen sein. Am 24. Juni wird es in Abstimmung mit Augsburg als Lu- therstadt dort eine „Gasse der Freiheit“geben und am Sonntag, 25. Juni, findet ein Gottesdien­st auf dem Rathauspla­tz statt, unter der Leitung des Landesbisc­hofs Heinrich Bedford-Strohm. Die evangelisc­he Kirche Königsbrun­n wird sich an der Gestaltung beteiligen und der Posaunench­or wird, als einer der ältesten Kreise der St. Johannes-Kirche, zu hören sein. Am 31. Oktober wird in der Brunnensta­dt ein eigekompon­ierte. nes Fest ausgericht­et und soll laut Dekanin Sperber-Hartmann möglichst in der Ökumene gefeiert werden. Bis dahin haben die Gläubigen Zeit, ihre Lieblingsb­ibelstelle­n in einem momentan noch leeren Buch schriftlic­h festzuhalt­en. Die Idee dazu entstand, weil Martin Luther unter anderem dafür sorgte, dass die Menschen eine übersetzte Bibel zu Hause hatten, um darin zu lesen und sich damit auseinande­rzusetzen. Das Buch wird in der St.-JohannesKi­rche im Altarraum liegen und die Dekanin hofft, dass sich die leeren Blätter schnell füllen werden.

Im Vergleich zur evangelisc­hen Konfession ist die St.-JohannesKi­rche mit ihren 156 Jahren noch recht jung, wenn man aber bedenkt, dass die Brunnensta­dt als Gemeinde erst 175 Jahre alt ist, dann haben die Protestant­en hier schon eine sehr lange Tradition.

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Fotos: Claudia Deeney Lutherjahr in der evangelisc­hen Gemeinde in Königsbrun­n. Dekanin Dr. Doris Sperber Hartmann vor der Kirchentür der St. Johannes Kirche. Am kommenden Sonntag werden neben der Tür zwei Tafeln enthüllt, die anlässlich des Jubiläums „500 Jahre...
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