Serie von Einbrüchen geklärt
Ermittlungs-Erfolg für Bayern und Baden-Württemberg
Biberach/Kempten Kleine Ursache, große Wirkung: Nur weil einem Anwohner im November 2015 bei Rottweil ein Auto aufgefallen war, das nicht in das betreffende Wohngebiet passte und er das Ganze der Polizei meldete, wurde letztlich eine große süddeutsche Einbruchsserie mit 55 Taten aufgeklärt. Schwerpunkte waren auch das Ober- und Unterallgäu. In Baden-Württemberg lag der Fokus auf dem Raum Heidenheim, Biberach und dem Alb-Donau-Kreis. Die mutmaßlichen Täter, zwei Serben, sitzen inzwischen in U-Haft, einer der beiden hat ein Teilgeständnis abgelegt. Sie sollen Geld und Schmuck im Wert von 160 000 Euro erbeutet haben, dazu haben sie Sachschaden in Höhe vom mehreren zehntausend Euro angerichtet. Geschnappt wurden sie am 27. Januar auf frischer Tat bei einem Einbruch in Ehingen.
Stolz präsentierten der Kemptener Polizeipräsident Werner Strößner und sein Ulmer Amtskollege Christian Nill in Biberach an der Riß das Ermittlungsergebnis. Denn es
Zwei Serben sitzen in Untersuchungshaft
basiere auf einer Besonderheit: Der Fall wurde von der sechs- bis zehnköpfigen Ermittlungsgruppe „Feuersee“aufgeklärt, die sich aus Beamten aus Bayern und Baden-Württemberg zusammensetzt. Grundlage dafür sei eine Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden Bundesländern, die im Juli 2015 von den jeweiligen Innenministern unterzeichnet worden war. Es handelt sich um den immerhin zweiten großen württembergisch-bayerischen Kooperationserfolg: Die länderübergreifende Ermittlungsgruppe „Schwaben“hatte 2016 eine vierköpfige serbische Truppe geschnappt, die im Großraum Ulm/ Neu-Ulm 80 Einbrüche begangen hatte. Drei der vier Täter sind bereits zu Haftstrafen verurteilt.
Strößner verwies auf die Bedeutung der Hinweise aus der Bevölkerung: „Oft kundschaften die professionell vorgehenden Täter Wohngebiete vorher aus.“Dem Zeugen aus Rottweil war ein Fahrzeug aufgefallen, das langsam durch das Wohngebiet fuhr, offenbar um das Terrain zu sondieren.