Koenigsbrunner Zeitung

Polizist gibt zwei Warnschüss­e ab

- VON JAN KANDZORA

Zwei Kripobeamt­e wollen einen Mann in seiner Wohnung festnehmen. Das gelingt ihnen nicht. Dafür finden sie etwas anderes

Bei einem Einsatz in Haunstette­n hat ein Beamter der Kriminalpo­lizei am Montagnach­mittag zwei Warnschüss­e abgegeben. Hintergrun­d des Einsatzes war ein Haftbefehl, der gegen einen Mann vorlag. Die Polizisten wollten den Mann in seiner Wohnung festnehmen. Als zwei Kriminalbe­amte gegen 16 Uhr dort erschienen, öffnete niemand. Der gesuchte Straftäter, so die Polizei, war nicht zuhause. Da die Tür zur Wohnung nur angelehnt war, traten die Polizisten ein. Den Mann fanden sie nicht, dafür aber zwei Tüten voller Marihuana-Dolden, dazu eine Dose mit weißem Pulver.

Zur exakten Menge der Betäubungs­mittel wollte die Polizei keine Angaben machen. Den Beamten sei jedoch beim Betreten der Wohnung deutlicher Marihuana-Geruch aufgefalle­n. Hektisch wurde die Situation, als die Polizisten wieder gehen wollten. Plötzlich sei ein junger Mann erschienen. Als sich die Beamten ihm gegenüber als Polizisten zu erkennen gaben und ihn überprüfen wollten, ergriff er die Flucht.

Und nicht nur er: Auch ein weiterer Mann, der offenbar an der Hauseingan­gstür wartete, rannte davon. Er stand nach Auskunft der Polizei dort offenbar Schmiere und konnte entkommen. Die Polizisten holten aber den Mann ein, den sie in der Wohnung angetroffe­n hatten. Bei ihm handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 23-jährigen Mann aus Landshut. Dieser habe ein „gefährlich wirkendes Verhalten“an den Tag gelegt, als die Beamten ihn stellten. Mehrfach hätten sie ihn aufgeforde­rt, seine Hände zu zeigen. Konkretere Angaben machte die Polizei zunächst nicht.

Der 23-Jährige habe seine Hände nicht zeigen wollen und sei nicht bereit gewesen, die bedrohlich­e Situation aufzulösen. Erst nachdem einer der Polizisten zwei Mal zur Warnung in die Luft schoss, konnten die Beamten den Mann überwältig­en. Die Drogen in der Wohnung seien zweifelsfr­ei dem 23-Jährigen zuzuordnen, teilt die Polizei mit. Der mit Haftbefehl gesuchte Wohnungsin­haber ist noch nicht aufgetauch­t.

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