Wie sage ich es korrekt?
Politische Korrektheit
Zum Geburtstag backte meine Großmutter Mohrenköpfe: lockeren Biskuitteig in Krapfenform. Der wurde mit Schokolade überzogen, durchgeschnitten und mit einer Schicht Schlagsahne gefüllt. Kein Bäcker würde sich trauen, das heute noch anzubieten, erinnert doch der Name an die Zeit der Sklaverei. Und überhaupt Mohr. Wie wäre die politisch korrekte Bezeichnung heute? Hautfarben darf man auch nicht nennen. „Weißer“ist noch zulässig, in Übersee allerdings oft ein Ausdruck unverhohlener Geringschätzung.
Als Kind mochte ich noch ein anderes Stück Schokolade. Vielleicht wegen des Sarotti-Mohrs in der Werbung. Die Schokolade ist geblieben. Aber wem fiel auf, dass der Mohr inzwischen eine weiße Gesichtshaut hat und sich zum orientalischen Magier wandelte? Mal schauen, wie lange das Erdogan noch duldet.
Des Friedens willen hierzulande sollten sich auch Freunde von Brauchtumsfeuern dem Zeitgeist anpassen und Schilder zur Klarstellung aufstellen: „Nein, wir glauben nicht wirklich, dass man das Winterwetter mit einem Feuer steuern kann. Nein, wir glauben nicht wirklich, dass wir Böses auf dieser Welt mit unserem Feuer vertreiben können. Wir wollen nur etwas Freude haben, lieben unsere Frauen und haben überhaupt nichts gegen Hexen.“Es lebe Bibi Blocksberg.